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Bild: "Tote Birken nach Entwässerung und Torfgewinnung im toten Moore" © Vitaly Iskakov | Dreamstime.com [Royalty Free] - Dreamstime
Wie die Entwässerung der Moore zum Fluchtgrund wird
Die Zahl der Klimaflüchtlinge steigt von Jahr zu Jahr drastisch an. Prognosen gehen davon aus, dass es bis zum Jahr 2050 über 140 Millionen Menschen geben wird, die vor Katastrophen, durch den vom Menschen gemachten Klimawandel, fliehen. Darunter fallen wohl Naturereignisse wie Dürren, Überschwemmungen oder Brände. 1)Utopia: Klimaflüchtlinge: Wenn der Klimawandel zum Fluchtgrund wird , 20.09.2021 2)Welthungerhilfe: Alle Infos über Klimaflüchtlinge , stand Januar 2023 3)UNO Flüchtlingshilfe: Klimaflüchtlinge weltweit: Klimawandel als Fluchtgrund , stand Januar 2023 4)Greenpeace: Klimaflüchtlinge: Recht- und heimatlos , stand August 2012
Der „Mooratlas 2023 – Daten und Fakten zu nassen Klimaschützern“, der Anfang dieses Jahres von der Heinrich-Böll-Stiftung, dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und der Michael Succow Stiftung herausgegeben wurde, liefert erschreckende Zahlen. Die Trockenlegung von Mooren trägt mit über zwei Milliarden Tonnen CO2 zu mehr als vier Prozent aller menschengemachten Emissionen bei. Die fortschreitende Moorzerstörung wirkt so wie ein Brandbeschleuniger für Klimakrise und Artensterben. 5)entwicklungspolitik online: Mooratlas 2023 Moorzerstörung wirkt wie ein Brandbeschleuniger , 10.01.2023
Moorflächen bedecken weltweit rund 500 Millionen Hektar – das sind etwa drei Prozent der gesamten Landmassen. Inzwischen sind mehr als zehn Prozent dieser Moore entwässert, die in Mitteleuropa vorkommenden Flächen schon zu 90 Prozent. Jährlich kommen zu diesen laut dem „Mooratlas“ über 500.000 Hektar dazu. Die Hauptgründe für die Moorzerstörung sind die Land- und Forstwirtschaft. Die Entwässerung erfolgt hier für Acker-, Forst- und Grünflächen, die meiste für die Tierhaltung. Häufig werden Moorregenwälder auch für Palmölplantagen trockengelegt. 6)BUND Naturschutz (BN): Moorzerstörung muss aufhören! , stand Januar 2023 7)entwicklungspolitik online: Mooratlas 2023 Moorzerstörung wirkt wie ein Brandbeschleuniger , 10.01.2023
Die Zerstörung stellt ein großes Problem dar, denn Moore speichern etwa doppelt so viel CO2 wie die Biomasse aller Wälder der Erde zusammen – und diese machen fast ein Drittel der gesamten Landfläche aus. Die Entwässerung verursacht also auch mehr CO2-Emissionen als der Flugverkehr. In Deutschland macht die Trockenlegung rund sieben Prozent aller Treibhausemmissionen aus, wenn man allein die Landwirtschaft betrachtet sogar über 37 Prozent. Weltweit gesehen liegt Indonesien mit 34.4 Prozent auf der Spitzenposition für Emissionen durch entwässerte Moore, gefolgt von Russland und der EU mit jeweils mehr als zwölf Prozent. 8)entwicklungspolitik online: Mooratlas 2023 Moorzerstörung wirkt wie ein Brandbeschleuniger , 10.01.2023 9)BUND Naturschutz (BN): Moorzerstörung muss aufhören! , stand Januar 2023
Für die Einhaltung des Pariser Klimaabkommens werden die intakten Moore als Senke der CO2-Emissionen benötigt. Dafür müssten jährlich zwei Millionen Hektar wiedervernässt werden. Momentan gehen sie aber zehnmal schneller verloren als sie wachsen. 10)entwicklungspolitik online: Mooratlas 2023 Moorzerstörung wirkt wie ein Brandbeschleuniger , 10.01.2023
Natürliche Moore sind sehr wichtig für den Klima- und Biodiversitätenschutz. Sie ziehen CO2 aus der Atmosphäre und speichern den Kohlenstoff im Torfboden. Nasse Moore filtern Wasser, helfen bei Dürreperioden und bei Überschwemmungen. Durch die Trockenlegung entsteht auch die Gefahr emissionslastiger Torfbrände. 11)BUND Naturschutz (BN): Tiere und Pflanzen im Moor , stand Januar 2023
Ein wichtiger Ansatz, um einer großen Fluchtbewegung entgegenzuwirken, besteht also darin, die Trockenlegung der Moore zu stoppen und sie stattdessen wieder zu vernässen.
Fußnoten und Quellen:
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