![Luftaufnahme des Amazonas-Regenwaldes in Brasilien. | Bild: "Aerial view of Amazon rainforest in Brazil, South America" © Mariusz Prusaczyk / Dreamstime.com [Royalty Free] - Dreamstime Luftaufnahme des Amazonas-Regenwaldes in Brasilien. | Bild: "Aerial view of Amazon rainforest in Brazil, South America" © Mariusz Prusaczyk / Dreamstime.com [Royalty Free] - Dreamstime](https://www.fluchtgrund.de/files/2022/12/dreamstime_m_179525881-713x475.jpg)
Luftaufnahme des Amazonas-Regenwaldes in Brasilien. | Bild: "Aerial view of Amazon rainforest in Brazil, South America" © Mariusz Prusaczyk / Dreamstime.com [Royalty Free] - Dreamstime
Deutsche Regierung unternimmt Schritte zum Schutz des Regenwaldes
Im Rahmen des Kampfes gegen den Klimawandel hat die Bundesregierung beschlossen, 200 Millionen Euro unter anderem für die Aufforstung des Regenwaldes in Brasilien bereitzustellen. Der Betrag, den das BMZ unter der Leitung von Svenja Schulze bereitstellt, soll zweckgebunden für Folgendes eingesetzt werden:
Mit 93 Millionen fließt der größte Teil des Geldes in die Unterstützung von kleinbäuerlichen Betrieben, um diese bei der Aufforstung von abgeholzten Waldflächen zu unterstützen. 35 Millionen Euro gehen in den bereits bestehenden Amazonienfond, welcher dazu beiträgt, den Wald vor Abholzung zu schützen. Diese Geldmittel wurden bereits 2017 bewilligt, jedoch unter dem damaligen Präsidenten Bolsonaro nie an die brasilianische Regierung ausgegeben. 31 Millionen Euro sollen in Bildungsprogramme für die Bevölkerung Investiert werden, in welche vermittelt wird, wie eine nachhaltige Nutzung des Waldes möglich ist, vor allem bei Anbau und Weiterverarbeitung von Früchten. Zu diesem Zweck wurde im Zuge der Zuwendungen extra der Fundo Floresta gegründet, welcher auch durch andere Quellen zusätzlich finanziert wird. Mit weiteren 30 Millionen Euro unterstützt das Programm kleine und mittelständische Unternehmen, wenn sie in Energieeffizienzmaßnahmen investieren. Mit weiteren neun Millionen sollen diese Firmen sicherstellen, dass Nachhaltigeit und die Einhaltung von Menschenrechten in ihrer Lieferkette gewährleistet werden. Die restlichen fünf Millionen Euro sind für Beratungen bestimmt, deren Ziel es ist, erneuerbare Energien im Verkehrs- und Industriesektor zu fördern. 1)BMZ: 200 Millionen Euro für Sofortprogramm mit Brasilien; 30.01.2023
Mit diesen Unterstützungsgeldern soll dem Klimawandel entgegengewirkt, wie auch der Schutz indigener Völker langfristig gewährleistet werden. Der Zeitpunkt, an dem die Hilfsmittel bewilligt wurden, ist entscheidend. Unter dem damaligen Präsidenten Bolsonaro hätte es diese nicht gegeben. Der Grund dafür ist, dass unter dem alten Präsidenten mehr Urwald als bisher abgeholzt wurde. Illegale Goldgräber, welche das Leben Eingeborener bedrohen wurden weniger stark verfolgt. Im Allgemeinen wurde während seiner Amtszeit von Januar 2019 bis Dezember 2022 die Ausbeutung des Urwaldes geduldet. Der Regenwald in Brasilien wird wegen der großen Aufnahmemenge an CO2 oft als grüne Lunge der Welt bezeichnet und ist der Lebensraum vieler verschiedener Bevölkerungsgruppen. Seine Rodung schadet so also nicht nur dem Klima, sondern zwingt auch immer mehr Völker zur Flucht. Besonders bedroht ist die Bevölkerungsgruppe der Yanomami, welche Schätzungen zufolge 38.000 Angehörige zählen. Seit den 1980er Jahren wird in den Territorien der Yanomami illegal nach Gold gesucht, in den ersten sieben Jahren wurden bei Auseinandersetzungen zwischen Goldgräbern und Ureinwohner 20 Prozent der gesamten Yanomamibevölkerung getötet. Bis heute versuchen die Stämme sich gegen die Goldgräber zu wehren, so dass es immer noch zu Toten und Verletzten kommt. Unter der neuen Regierung unter Luiz Inácio Lula da Silva sollen Urvölker besser geschützt werden, wie auch ihr Lebensraum der Regenwald. 2)BMZ: 200 Millionen Euro für Sofortprogramm mit Brasilien; 30.01.2023 3)Survival International: Die Yanomami; Stand 2023 4)BMZ: Aufbruchsstimmung in der deutsch-brasilianischen Zusammenarbeit; 27.01.2023 5)Tagesschau: 200 Millionen Euro für den Regenwald; 30.01.2023
Doch bis die in den letzten Jahren und Jahrzenten angerichteten Schäden wieder rückgängig gemachten werden können, wird es noch viele Jahre dauern, wenn es überhaupt jemals soweit kommt. Durch den Regierungswechsel wurde die als kämpferisch bekannte Maria Silva neue Umweltministerin, was bei Umweltschützern gut ankam, bei Konservativen und Unternehmen allerdings für Unmut sorgte. Letztendlich bleibt offen, wie viel die brasilianische Regierung in den nächsten Jahren gegen den Klimawandel unternehmen wird. 6)Berliner Morgenpost: Wie Präsident Lula den Regenwald retten will; 31.12.2022
Fußnoten und Quellen:
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