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COP15 – endlich Schutz für Natur und indigene Bevölkerung?
Die UN Biodiversitätskonferenz 2022 fand vom 07. bis zum 19. Dezember in Montreal statt. Normalerweise geht es dabei um den Erhalt von Flora und Fauna auf der Erde, wobei die Rechte der indigenen Bevölkerung sonst immer außer Acht gelassen wurden. Obwohl diese nur 5 Prozent der Weltbevölkerung ausmacht, halten die von ihr bewohnten Regionen laut der Weltbank etwa 80 Prozent aller Pflanzen- und Tierarten. Die Indigenen sind extrem wichtig für den Schutz der Biodiversität, da sie meist im Einklang mit der Natur leben, und dies wurde dieses Jahr auch in die COP15, wie die Konferenz auch genannt wird, miteinbezogen. 1) Reuters: Indigenous people seek stronger land rights at COP15 nature talks; Artikel vom 09.12.22
In der COP15 wurde das sogenannte „30 mal 30 Ziel“ beschlossen. Damit sollen 30 Prozent der gesamten Land- und Wasserflächen bis 2030 geschützt werden. Dafür sollen 20 Milliarden US-Dollar bis 2025 und 30 Milliarden US-Dollar bis 2030 investiert werden. Ein Novum stellen auch der Schutz und die Stärkung der indigenen Bevölkerung in der Konferenz dar. Im Abschlussbericht sollen Studien über die einheimischen Bevölkerungen und ihre Beiträge zur Verwaltung und zum Schutz der Biodiversität durchgeführt werden. Weiterhin soll eine rechtsvergleichende Studie erstellt werden, die die Rechte der Indigenen analysieren soll. Die deutsche Regierung hat sich in Montreal bereit erklärt, 85 Millionen Euro zu investieren, um Maßnahmen zur Stärkung von Ureinwohnern zu unterstützen. Damit wurde in der COP15 ein Meilenstein erreicht. 2) IISD: Summary report, 3–19 December 2022; Seite zuletzt aufgerufen am 11.01.22 3) BMZ: 15th Conference of the Parties to the Convention on Biological Diversity creates strong new basis for global efforts to combat destruction of nature and biodiversity loss; Artikel vom 19.12.22
Auch wenn das erste gute Schritte sind, wird trotzdem viel Kritik geübt. Die COP15 hat es nicht geschafft, die Rechte der Indigenen explizit anzuerkennen und ihre Länder wurden nicht in eine eigene Kategorie eingeteilt, was letztendlich ihre Rechte noch immer gefährdet. „Diese COP15 Konferenz bot eine einmalige Gelegenheit, um ambitionierte Ziele zum Schutz der Diversität der Flora und Fauna auf dem Planeten zu setzen.“, so Chris Chapman, Berater für indigene Rechte von Amnesty International: „Obwohl das Abkommen eine Anzahl höchst wichtiger Ziele bezüglich der Umwelt und den Menschrechtsschutz enthält, die Staaten in die Verantwortung nehmen, hat man es nicht geschafft, die Rechte der indigenen Bevölkerung vollends zu schützen und aufrecht zu erhalten.“ Zwar werden Studien erstellt und Indigene wurden explizit erwähnt, jedoch stehen im Abschlussbericht weder wirkliche Maßnahmen, noch enthält sie eine klare Summe an Finanzierungsgeldern für den Schutz der vielen Ureinwohner, die so wichtig für den Erhalt der Biodiversität sind. 4) Amnesty International: Biodiversity: COP15 biodiversity deal a ‘missed opportunity’ to protect Indigenous peoples’ rights; Artikel vom 19.12.22 5) IISD: Summary report, 3–19 December 2022; Seite zuletzt aufgerufen am 11.01.22
Oft werden indigene Gruppen im Namen des Naturschutzes bzw. des Tourismus vertrieben, so wie kürzlich bei der berühmten Sehenswürdigkeit Ankor Wat in Kambodscha. Da sich die Ureinwohner meist am besten mit ihrer eigenen Region, und damit mit den Tieren und Pflanzen, mit denen sie leben, auskennen, stellen sie einen enorm wichtigen Faktor für den Artenschutz dar. Aufgrund des Klimawandels, größtenteils durch die Industriestaaten angetrieben, und durch Müllverschmutzung ist unsere Natur in Gefahr. Um sie zu schützen, dürfen Einheimische auf der Welt nicht in Mitleidenschaft gezogen werden. Auch wenn ihre Rechte in COP15 nicht vollständig und mit expliziten Maßnahmen gewahrt werden, bereitet die Konferenz gute erste Schritte für einen nachhaltigen Schutz der Natur dar, der auch Menschenrechte im Auge behält. Jetzt muss darauf weiter aufgebaut werden und es müssen in Zukunft effektive Methoden entwickelt werden. 6) The Guardian: Mass evictions at Angkor Wat leave 10,000 families facing uncertain future; Artikel vom 29.11.22
Fußnoten und Quellen:
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