![Touristische Attraktion Angkor Wat, Siem Reap, Kambodscha | Bild: "Angkor Wat, Siem Reap" © Ngweikeong | Dreamstime.com [Royalty Free] - Dreamstime The walkway heading in to Angkor Wat, Siem Reap, Cambodia Touristische Attraktion Angkor Wat, Siem Reap, Kambodscha | Bild: "Angkor Wat, Siem Reap" © Ngweikeong | Dreamstime.com [Royalty Free] - Dreamstime](https://www.fluchtgrund.de/files/2022/12/dreamstime_m_921824-713x535.jpg)
Touristische Attraktion Angkor Wat, Siem Reap, Kambodscha | Bild: "Angkor Wat, Siem Reap" © Ngweikeong | Dreamstime.com [Royalty Free] - Dreamstime
Angkor Wat: 10.000 Menschen sollen für Tourismus vertrieben werden
Angkor Wat ist die bedeutendste Sehenswürdigkeit in Kambodscha. In den ersten vier Monaten dieses Jahres besuchten 33.205 Menschen die alten Khmer-Ruinen und Kambodscha erzielte damit allein durch Ticketverkäufe einen Umsatz von 1,35 Millionen USD. Auch sind sie seit 1992 UNESCO Weltkulturerbe. Für das Land stellen sie also eine enorm wichtige Einnahmequelle dar. Nun ist die Stätte wegen einem anderen Grund in den Medien, denn die Regierung möchte gegen die dort lebende Bevölkerung hart durchgreifen. 1) Economic Times: Int’l tourists to Cambodia’s Angkor Wat up 663%; Artikel vom 02.05.22
Etwa 10.000 Menschen leben in und um Angkor Wat und leben vom Tourismus. Sie verkaufen Souvenirs, Essen oder führen Touren durch die alten Ruinen. Doch bereits im Sommer wurden sie von der kambodschanischen Regierung aufgefordert, ihre Verkaufsstände zu verlassen und sich woanders neue Arbeit zu besorgen. Dafür haben sie bis Ende 2022 Zeit. Als Entschädigung erhalten sie vom Staat ein Stück Land im Dorf Run Ta Ek und etwa 250 US-Dollar, um eine neue Hütte zu bauen, dazu Metallplanken für das Dach und 50 Kilogramm Reis. 2) The Guardian: Mass evictions at Angkor Wat leave 10,000 families facing uncertain future; Artikel vom 29.11.22
Hun Sen, Kambodschas Premierminister, spricht von „freiwilligen Umsiedlungen“. Doch die Bewohner treffen andere Aussagen, so wie die 24-jährige Min Sineang. Sie half ihren Eltern, Kleidung an Touristen zu verkaufen. Sie sagt, dass Beamte ihr bereits im August damit gedroht hatten, dass sie überhaupt keine Entschädigung erhalten werde, sollte sie ihren Stand nicht aufgeben wollen. Für diesen hat sie bei der Bank Schulden in Höhe von 20.000 US-Dollar aufnehmen müssen. „Ich hatte einfach ein Gefühl des Verlustes“, beschreibt sie. Auch ihr wurde in Run Ta Ek etwas Land versprochen, doch einerseits ist es für sie einfach nicht möglich, 40 Minuten von Angkor in das kleine Dorf zu pendeln. Andererseits bietet Run Ta Ek nur wenige Möglichkeiten, um sich ein vernünftiges Leben zu schaffen. Dort ist die Bevölkerung nur sehr klein und es gibt weder Schulen noch Krankenhäuser. Tep Kanada arbeitet als Apotheker und wurde selbst vor zwei Jahren nach Run Ta Ek zwangsverschoben, nachdem er seine Heimat wegen einem Straßenexpansionsprojekt aufgeben musste. Bis vor kurzem schlief er unter einem Baum, bis er genug Geld zusammengekratzt hat, um eine Apotheke zu eröffnen. Er erzählt: „Die Zuwanderer werden genauso leiden wie ich. Die, die hier leben, sind diejenigen, welche keine Wahl haben.“ 3) The Guardian: Mass evictions at Angkor Wat leave 10,000 families facing uncertain future; Artikel vom 29.11.22
Warum wereden diese Menschen aus Ankgor Wat vertrieben? Kambodscha fürchtet, dass die Stätte durch die in den letzten Jahren zugenommene Bevölkerung seinen Status als UNESCO Welterbe verlieren könnte. Jedoch gab es dafür keine wirklichen Anzeichen. Zwar hatte das UNESCO Welterbenkomitee im Jahr 2008 sein Besorgnis durch die „unkontrollierte“ Entwicklung im Park geäußert, aber 2014 hatte es Kambodscha wiederum für ihren Fortschritt gegen illegale Strukturen gelobt. Außerdem ist Angkor Wat seit 2004 nicht mehr als „in Gefahr“ bei der UNESCO gelistet. Jedoch muss das Land bis Dezember einen Bericht über seine Schutzmaßnahmen für Angkor Wat erstellen. 4) The Guardian: Mass evictions at Angkor Wat leave 10,000 families facing uncertain future; Artikel vom 29.11.22
Bei einer alten Ruine wie Angkor Wat ist der Status als Weltkulturerbe natürlich sehr nützlich, da es dabei hilft, Touristen in das Land zu locken. Daher möchte die Regierung Kambodschas natürlich mit aller Macht verhindern, dass es seinen jetzigen Status verliert. Daher werden die Einwohner von diesem Ort vertrieben, obwohl auf der Seite der UNESCO keine Probleme vorliegen. Trotzdem müssen sich nun wohl 10.000 Menschen auf die Suche nach neuer Arbeit machen.
Fußnoten und Quellen:
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