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Indien ist der zweitgrößte Kohleverbraucher weltweit | Bild: "Brown coal open mining" © Pixel1962 | Dreamstime.com [Royalty Free] - Dreamstime
COP26-Ergebnisse enttäuschen – besonders Entwicklungsländer
„Die COP26 ist vorbei. Hier ist eine kurze Zusammenfassung: Blah, blah, blah“ – so urteilt Greta Thunberg, bekannteste zeitgenössische Klimaaktivistin, über die Ergebnisse des UN-Klimagipfels in Glasgow, Schottland. Die Frustration ist nachzuvollziehen, denn trotz lauten, wiederholten Forderungen der Bürger schreitet die Klimapolitik nur langsam voran. Auf den UN-Klimagipfel hatten also viele Aktivisten Hoffnungen gesetzt – Hoffnungen, die in vielen Punkten nicht erfüllt wurden.1)tagesspiegel: Geteiltes Echo auf Ergebnis der COP26 – Thunberg schmäht Klimapakt als „Blah, blah, blah“ ; Artikel vom 14.11.2021
Auch wenn viele Klimaschützer und Politiker sich enttäuscht über die Ergebnisse der Klimakonferenz zeigen: Es gab zumindest Ergebnisse, von denen viele auch in die richtige Richtung gehen. Im Mittelpunkt: Die Zusage, sich weiterhin um das 1,5°-Ziel zu bemühen, zu dem alle Mitgliedsstaaten noch einen weiten Weg vor sich haben. Als wichtiger Schritt auf diesem Weg wurde auch der Ausstieg aus fossilen Energieträgern wie Gas, Kohle und Öl diskutiert. Dabei kam überraschender Einsatz zu Tage: Die fossilen Brennstoffe wurden eindeutig zu einem Auslaufmodell erklärt – eine absolute Premiere bei einem COP-Gipfel. Hier zeigte sich eine vergleichsweise überraschende Entschlossenheit: Viele Staaten erklärten sich bereit, einen Ausstieg anzustreben. Im offiziellen Entschluss sieht das Ergebnis leider doch ein bisschen anders aus: Auf Drängen einiger Staaten, darunter Indien, China und Kuba, wurde das Ziel deutlich abgeschwächt, sodass jetzt nur noch von einem „schrittweisen Herunterfahren“ statt einem handfesten Ausstieg die Rede ist. Auch zu stärkerem Schutz der Wälder bekannten sich viele Länder. Eine weitere überraschende Wendung: Die Zusage der USA und China, ihre Ziele und Beschlüsse nachzubessern und umzusetzen – konkretere Angaben oder Beschlüsse gab es hierzu aber leider noch nicht.2)ZDF: 1,5-Grad-Ziel, Kohleausstieg – Die wichtigsten Ergebnisse der Klimakonferenz ; nicht mehr verfügbar3)entwicklungspolitik online: COP26: Wendepunkt für die Kohle – aber 1,5 Grad noch nicht in Reichweite; Artikel vom 15.11.2021
Noch vor der Versammlung in Glasgow stand bereits fest, dass die Industrieländer ihre finanziellen Verantwortungen in Blick auf den Klimawandel nicht wahrgenommen hatten. Diese Verfehlungen wurden auf der Versammlung bedauert. Aus dem Klimagipfel folgten aber direkt die nächsten Enttäuschungen über fehlende finanzielle Verantwortung: Obwohl die Industrieländer aufgerufen wurden, finanzielle Unterstützung für die Länder zu leisten, die vom Klimawandel am stärksten betroffen sind, gab es keine Verpflichtung oder Modelle für diese Finanzierung. Diese Beschlüsse wurden von den USA blockiert. Für die betroffenen Länder ist das ernüchternd; schon die bisher versprochenen Gelder wurden nicht wie versprochen gezahlt, und vielen Ländern fehlt das Geld, die Folgen des Klimawandels einzudämmen und zu bekämpfen, um die eigenen Zukunftsperspektiven angesichts des Klimawandels zu sichern. Wenn die Industriestaaten also keine Geldhilfe beisteuern, haben viele Länder nicht die Mittel, um die eigenen Zukunftsperspektiven angesichts des Klimawandels zu sichern. Das Ausbleiben einer Zusage für Klima-Fördergelder ist eine der großen Enttäuschungen des Klimagipfels, die auch am Verantwortungsbewusstsein der Staaten zweifeln lässt – schließlich sind es große Industriestaaten wie die USA, die mit hohen Emissionen und hohem Verbrauch an fossilen Brennstoffen den Klimawandel vorantreiben.4)ZDF: 1,5-Grad-Ziel, Kohleausstieg – Die wichtigsten Ergebnisse der Klimakonferenz ; nicht mehr verfügbar5)entwicklungspolitik online: COP26: Wendepunkt für die Kohle – aber 1,5 Grad noch nicht in Reichweite; Artikel vom 15.11.2021
Die Ergebnisse, die in Glasgow erzielt wurden, sind keinesfalls nur schlecht oder ungenügend. Besonders im Vergleich mit der bisherigen Klimapolitik haben die UN überraschend viel Einsatz gezeigt. Aber ausreichend sind sie noch lange nicht; besonders für die Entwicklungs- und Schwellenländer, die jetzt schon die Folgen des Klimawandels zu spüren kriegen, ist der Gipfel enttäuschend ausgefallen. Fehlende Verpflichtungen und leere Versprechen reichen nicht aus, um die Klimakatastrophe einzudämmen – konkretes Handeln ist gefordert. Hierzu äußerte sich António Guterres, der Generalsekretär der Vereinten Nationen, folgendermaßen: „Es ist ein wichtiger Schritt, aber es ist nicht genug. Es ist Zeit, in den Notfallmodus zu gehen.“6)tagesspiegel: Geteiltes Echo auf Ergebnis der COP26 – Thunberg schmäht Klimapakt als „Blah, blah, blah“ ; Artikel vom 14.11.2021
Fußnoten und Quellen:
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