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Indien ist der zweitgrößte Kohleverbraucher weltweit | Bild: "Brown coal open mining" © Pixel1962 | Dreamstime.com [Royalty Free] - Dreamstime
G20 – Länder machen nur schwache Fortschritte im Klimaschutz
Die Corona-Pandemie hatte eine überraschende Auswirkung: Sie bedingte einen Rückgang der energiebedingten CO2-Emissionen um 6 Prozent im Jahr 2020. Dieser positive Nebeneffekt droht sich nun aber umzukehren – der sogenannte Reboundeffekt. In den G20 – Staaten ist die Vorhersage ein Anstieg der CO2-Emissionen um 4 Prozent. Dieser Anstieg ist nur eines der Indizien, die zeigen, dass keiner der G20 – Mitgliedsstaaten auch nur annähernd das 1,5 – Grad Klimaziel einhalten wird.
Alleine die G20-Staaten sind zusammengenommen verantwortlich für 75 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen. Dass sie ihre Emissionen senken und auf erneuerbare Energien umsteigen, ist also von großer Bedeutung für das Weltklima. Doch weder sind die Ziele hoch genug gesteckt, um effektiv dem Klimawandel entgegenzuwirken, noch werden Maßnahmen ergriffen, um diese Ziele einzuhalten. Das zeigt sich nicht nur in den Emissionen, sondern beispielsweise auch beim Umstieg auf erneuerbare Energien. Die gute Nachricht: Der Anteil von erneuerbaren Energien am gesamten Energieverbrauch steigt – leider tut das aber auch die Nutzung von Kohle und Gas. Mit diesem Mangel an Fortschritt wird sich die Erde bis zum Ende des Jahrhunderts um ganze 2,4 Grad erhitzen.
Natürlich gibt es auch zwischen den jeweiligen Staaten Unterschiede in der Klimapolitik und ihrer wirksamen Durchsetzung – einige Länder schneiden deutlich besser ab als Andere. Besonders Argentinien, China, Indien und Indonesien zeigen schlechte Werte: Voraussichtlich werden sie in diesem Jahr noch ihre Emissionswerte von 2019 übertreffen. Aber selbst die engagiertesten Staaten zeigen keine Ziele oder Ergebnisse, die wirkungsvoll genug wären. Selbst Großbritannien hat für seine Klimaziele nur die Auszeichnung „fast ausreichend“ bekommen – und schneidet damit trotzdem noch innerhalb der G20 am besten ab. Die deutsche Klimapolitik schneidet in diesem Bereich schlechter ab. Auch in den meisten anderen Bereichen liegt Deutschland nicht gerade an der Spitze. Besonders schlecht wird es beim Ausstieg aus fossilen Verbrennungsmotoren bewertet – hier liegt es mit Australien und Russland ganz hinten.
Immerhin 14 der 20 Mitgliedsstaaten haben sich der kompletten Klimaneutralität verschrieben – doch die Ziele und Maßnahmen reichen nicht. Die G20 haben große Verantwortung, der Klimakatastrophe entgegenzutreten. Diese muss ernster genommen werden. Der G20 – Gipfel vom 30.-31.10. stellt eine gute Möglichkeit dar, Klimapolitik zu diskutieren und konstruktive Pläne zu entwickeln – eine Gelegenheit, die die Staatsvertreter hoffentlich wahrnehmen werden. 1)Germanwatch: Deutschland weit entfernt von Klima-Vorreiterrolle in G20; Artikel vom 14.10.2021 2)epo: G20 Deutschland von Klima-Vorreiterrolle weit entfernt; Artikel vom 14.10.2021
Fußnoten und Quellen:
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