![Ex-Präsident Ibrahim Boubacar Keïta (links im Bild) fiel dem ersten Staatsstreich von Assima Goïta zum Opfer | Bild: "President Cyril Ramaphosa meets with Ibrahim Boubacar Keïta President of the Republic of Mali" © GovernmentZA [CC BY-ND 2.0] - Flickr Ibrahim Boubacar Keïta Ex-Präsident Ibrahim Boubacar Keïta (links im Bild) fiel dem ersten Staatsstreich von Assima Goïta zum Opfer | Bild: "President Cyril Ramaphosa meets with Ibrahim Boubacar Keïta President of the Republic of Mali" © GovernmentZA [CC BY-ND 2.0] - Flickr](https://www.fluchtgrund.de/files/2021/06/toure-713x454.jpg)
Ex-Präsident Ibrahim Boubacar Keïta (links im Bild) fiel dem ersten Staatsstreich von Assima Goïta zum Opfer | Bild: "President Cyril Ramaphosa meets with Ibrahim Boubacar Keïta President of the Republic of Mali" © GovernmentZA [CC BY-ND 2.0] - Flickr
Mali – Ein Land kommt nicht zur Ruhe
In Mali hat es erneut einen Putsch gegeben. Zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate wurde die zivile Regierung durch eine Militärregierung ersetzt. Putschistenführer Assimi Goïta wurde durch das Verfassungsgericht zum Übergangspräsidenten erklärt. Derselbe Mann hatte erst neun Monate zuvor den ersten Staatsstreich durchgeführt. Danach wurde zunächst eine Übergangsregierung rund um Bah N’Daw eingesetzt, die die Aufgabe hatte, Neuwahlen zu organisieren. Diese Übergangsregierung wurde jetzt erneut ersetzt. Ein paar zuvor hatte die Übergangsregierung zwei hochrangige Offiziere aus dem Kabinett entmachtet. Später bestätigten die Putschisten, dass sie die Entmachtung der Offiziere Sadio Camara und Modibo Koné für inakzeptabel hielten – demzufolge einer der Hauptgründe für die Ereignisse der letzten Wochen. 1)Süddeutsche Zeitung: Ein Putsch im Putsch; Artikel veröffentlicht am 25.05.2021 2)Zeit-Online: Malis Präsident und Ministerpräsident von Soldaten festgenommen; Artikel veröffentlicht am 25.05.2021
Deutschland hat Putschisten ausgebildet
Doch welche Rolle haben eigentlich Deutschland oder auch Frankreich gespielt? Bei Mali handelt es sich um ein ehemaliges Kolonialgebiet Frankreichs. Seit 1960 gilt der afrikanische Staat als unabhängig. Wirtschaftlich sind die Abhängigkeiten zu Frankreich stets erhalten geblieben, sodass es Mali bis heute schwer fällt, wirtschaftlich autonom zu handeln. Seit der Unabhängigkeit im Jahr 1960 tauchen in der Geschichte des Landes mehrere Staatsstreiche auf. Die Zeit zwischen 1992 und 2012 gilt als die einzige stabile seit der Unabhängigkeit. Der Einsatz französischer Soldaten seit 2013 hat die 20 Jahre der Stabilität wieder beendet. Auch der „Islamische Staat“ (IS) und Al-Qaida treiben in dem Land seit 2012 ihr Unwesen. Seitdem ist das Land von unterschiedlichen Militäreinsätzen geprägt.
Aus Solidarität gegenüber Frankreich hat auch der Bundestag der Bundeswehr ein Mandat in Mali erteilt. Das Ziel dieses Einsatzes ist dabei folgendes: „Der EU-Einsatz in Mali soll die malischen Streitkräfte befähigen, die territoriale Integrität des Landes zu gewährleisten und ein sicheres Umfeld zu garantieren. Die malischen Soldatinnen und Soldaten sollen durch die European Union Training Mission (EUTM) in die Lage versetzt werden, selbst Verantwortung für die Sicherheit ihres Landes zu übernehmen.“. Demnach handelt es sich bei dem Einsatz der Bundeswehr um die Ausbildung des malischen Militärs. Bedenkt man nun, dass eben jenes Militär innerhalb weniger Monate zwei Mal die Regierung des Landes gestürzt hat, stellt sich die Frage nach den Ausbildungsmethoden der europäischen Streitkräfte. Der Putschistenführer Goïta hat selbst mehrere Ausbildungsprogramme des deutschen und französischen Militärs durchlaufen. Letztendlich hat der Einsatz der Bundeswehr mehr Probleme geschaffen als gelöst. 3)Kinderweltreise: Mali; zuletzt eingesehen am 07.06.2021 4)Frankfurter Allgemeine: Spitze der Übergangsregierung tritt zurück; Artikel veröffentlicht am 26.05.2021 5)Bundeswehr: Mali-EUTM Mali; zuletzt eingesehen am 07.06.2021
Fußnoten und Quellen:
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