Wasser bedeutet Leben
Sauberes Trinkwasser ist ein kostbares Gut. Für viele Menschen ist sauberes Trinkwasser selbstverständlich, während andere tagtäglich den notwendigen Wasserbedarf von etwa 2,5 Liter nicht decken können. Weltweit haben aktuell 2,2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. 4,2 Milliarden Menschen, somit mehr als 55 Prozent der Weltbevölkerung, keine sicheren Sanitäranlagen und etwa vier Milliarden Menschen leben in Regionen, die in mindestens einem Monat pro Jahr von hoher Wasserknappheit betroffen sind. 1) epo.de: UN-Weltwasserbericht 2021: Wasser muss einen höheren Stellenwert bekommen; Artikel vom 22.03.32021
Etwa die Hälfte der Menschen, die mit dieser Wasserknappheit zu kämpfen haben, leben in Afrika südlich der Sahara. In vielen solcher Länder ist es die Aufgabe der Mädchen und Frauen, das Wasser für den täglichen Bedarf aus meist weit entfernten Wasserstellen zu holen. Mit der schweren Last müssen sie viele Kilometer weit laufen. Das kostet sie viel Zeit, die Kinder in der Schule verbringen könnten. Zeit, die einem ein weiteres mögliches Einkommen für die Familie raubt. Außerdem müssen viele von Ihnen gegenwärtig das eingeholte Wasser als Trinkwasserquelle für die dort lebenden Tiere verwenden. Durch die Umweltverschmutzung fühlen sich viele Menschen krank, insbesondere Kinder, die schnell anfällig für lebensbedrohlichen Durchfall sind. Nur mit sauberem Wasser gibt es für Kinder, ihre Familien und die Gemeinden die Möglichkeit, zu überleben und die Chance sich vor Ort weiterzuentwickeln, für ein lebenswertes und besseres Leben. In Bezug auf die sanitäre Grundversorgung ist die Situation noch schlimmer: 2,4 Milliarden Menschen (etwa ein Drittel der Weltbevölkerung) haben keine Wahl zwischen Toiletten oder Latrinen. 2) Worldvision.de: Wasser ist Leben; Beitrag
International gelten 20 Liter Wasser am Tag für eine Person als ausreichend. Doch der tägliche Wasserverbrauch pro Person beträgt in Deutschland durchschnittlich zwischen 100 und 200 Litern. Amerika zählt zu den größten Verbrauchern: Eine Person in den USA verbraucht am Tag durchschnittlich knapp 400 Liter. In Industrieländern wie Deutschland werden in einem durchschnittlichen Haushalt jährlich mehrere Tausend Liter Wasser für Wäsche waschen, duschen, kochen, Geschirr spülen, Toilettenspülung, Gartenpflege etc. verbraucht. Ebenfalls verschwendet man viel Wasser durch undichte Leitungen, was aber nicht nur in privaten Haushalten vorkommt. Weil sich die Deutschen immer mehr zu verantwortungsbewussten Menschen im Hinblick auf den Wasserbedarf entwickeln, geht der Verbrauch in Deutschland stetig zurück. Von 144 Litern pro Person am Tag sank der Wasserverbrauch auf 123 Liter täglich im Jahr – Stand 2018. 3) students4water.de: Wasserverbrauch; Beitrag
Das Wasser auf der Erde befindet sich in einem ständigen Kreislauf aus Niederschlag und Verdunstung. Es ist keine endliche Ressource wie zum Beispiel Erdöl oder Erdgas. Wasser kann nicht „verbraucht“ werden. Es wird lediglich genutzt und gelangt danach in den Kreislauf zurück. Weltweit sind die Wassermengen in den einzelnen Ländern sehr unterschiedlich verteilt. 4) BMU.de: Trinkwasser; nicht mehr verfügbar
In Deutschland machen Energieversorgung, Bergbau und verarbeitendes Gewerbe 77 Prozent des Wasserverbrauches aus. Da die Weltbevölkerung weiterwächst, würde die Landwirtschaft in knapp 30 Jahren 50 Prozent mehr Bewässerung benötigen als zum jetzigen Zeitpunkt. Das heißt, dass in der Landwirtschaft eine effizientere Wassernutzung nötig wäre. Auch die Pro-Kopf-Kapazität von Stauseen nimmt ab. Einerseits auf Grund von Bevölkerungswachstum und andererseits wegen der Ablagerung von Sedimenten. Weltweit verbraucht die Landwirtschaft 69 Prozent der Wasservorräte aus Flüssen, Seen und Grundwasserleitern. Jeder Deutsche verbraucht im Jahr 297 Kubikmeter Wasser. Bevölkerungswachstum, Wirtschaftswachstum und veränderte Konsumgewohnheiten führen dazu, dass der globale Wasserverbrauch weiter um etwa 1 Prozent pro Jahr ansteigt. 5) epo.de: UN-Weltwasserbericht 2021: Wasser muss einen höheren Stellenwert bekommen; Artikel vom 22.03.32021
Die Weltpolitik hat die Bedeutung von Wasser erkannt. So zählen „Wasserkrisen“ seit Jahren durchgängig zu den Top-5-Risiken des World Economic Forum. Für die Hälfte aller Großinvestoren ist Wassermangel seit längerem ein Thema. Die Weltbank hat 2016 berechnet, dass Wassermangel die Wirtschaft vieler Staaten bald in eine Schrumpfungsspirale ziehen könnte. Mit Nachhaltigkeitsziel 6 der Agenda 2030 ist die nachhaltige Bewirtschaftung von Wasserressourcen auch offiziell zu einem Menschheitsziel erklärt worden. Bis 2030 soll für alle Menschen der Zugang zu sauberem Trinkwasser und Sanitäranlagen sichergestellt sein. 6) epo.de: UN-Weltwasserbericht 2021: Wasser muss einen höheren Stellenwert bekommen; Artikel vom 22.03.32021
Fußnoten und Quellen:
Keine Kommentare