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Was bringt Menschen dazu, ihre Heimat zu verlassen und ein besseres Leben zu suchen? | Bild: © earthlink e.V. [alle Rechte vorbehalten] -
Zyklon „Amphan“: In Indien und Bangladesch müssen Millionen Menschen ihre Häuser verlassen
Mitten in der Corona-Krise wurden Indien und Bangladesch von einem verheerenden Unwetter getroffen. Mit einer Windstärke von 185 Kilometern pro Stunde traf Zyklon „Amphan“ den Golf von Bengalen. Mehr als 80 Menschen kamen ums Leben. Millionen müssen ihre Häuser verlassen. Die Menschen vor Ort haben nun mit einer zweiten Katastrophe zu kämpfen.
„Amphan“ trifft die Region so hart, wie kein Sturm der vergangenen 20 Jahre. Starke Winde und sintflutartige Regenfälle verwüsteten Küstendörfer und Städte, zerstörten Stromleitungen, entwurzelten Bäume und überschwemmten Häuser. Im indischen Bundesstatt Westbengalen traf ein Blechdach ein 13-jähriges Mädchen und tötete es. Im benachbarten Bundesstaat Odisha starb ein drei Monate altes Baby bei einem Mauereinsturz. Auch landwirtschaftliche Flächen wurden zum Teil vollständig überflutet. In den folgenden Monaten wird es so zu erheblichen Ernteausfällen kommen. In Kutupalong, dem größten Flüchtlingslager der Welt, könnten 850.000 Rohingya durch Schlammlawinen ihre Behausungen verlieren.Die Frage, mit der sich die Bewohner Indiens und Bangladeschs in den vergangenen Tagen konfrontiert sahen, lautete: „Trotz einer Pandemie in Notunterkünfte fliehen oder bleiben?“ Viele entschieden sich zu bleiben, die Opferzahlen werden folglich steigen. Mehr als 3 Millionen Menschen befinden sich aktuell jedoch in Notunterkünften. 2,4 Millionen von ihnen konnten bereits im Vorhinein evakuiert werden. Was das für die Ausbreitung des Virus bedeutet, wird sich zeigen. Man bemühte sich die Abstandsregeln einzuhalten, in den Unterkünften müssen Masken getragen werden. Warum das eine große Herausforderung darstellt, dürfte klar sein.
Wirbelstürme treten in Südasien immer wieder auf. 1999 kamen bei einem großen Zyklon rund 10.000 Menschen ums Leben. Experten gehen davon aus, dass die Intensität der Stürme in den vergangenen Jahren unter anderem wegen des Klimawandels gestiegen ist. Die Opferzahlen werden jedoch generell geringer, da – wie auch bei „Amphan“ – passende Notunterkünfte und Evakuierungspläne vorhanden sind. 1) ZDF: Sturm in Indien und Bangladesch: Zyklon „Amphan“ fordert mehr als 80 Opfer; nicht mehr verfügbar 2) Epo: Zyklon Amphan: Katastrophenvorsorge rettete viele Menschenleben; Artikel vom 22.05.2020 3) Deutsche Welle: Millionen Menschen fliehen vor Zyklon „Amphan“; Artikel vom 19.05.2020
Die Folgen tropischer Unwetter erweisen sich, als besonders dramatisch, wenn ohnehin arme Bevölkerungsgruppen betroffen sind. Die ärmsten der Welt sind nach Naturkatastrophen oftmals noch ärmer und mittelloser als zuvor. Die Auswirkungen reichen von Flucht bis Kinderarbeit. Um das ganze Ausmaß der Schäden zu bemessen, ist es noch zu früh. Hilfsorganisationen sind vor Ort und bemühen sich die Bedürftigen so gut wie möglich zu unterstützen. Viele von ihnen haben alles verloren. Vor allem das Beschaffen von sauberem Trinkwasser, Nahrungsmitteln, Zelten und Hygiene-Artikeln hat aktuell Priorität. 4) Malteser International: Tropische Wirbelstürme: Wie Taifune, Zyklone und Hurrikans Lebensgrundlagen zerstören; Zuletzt aufgerufen am 22.05.2020
Fußnoten und Quellen:
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