![Viele Faktoren stehen der effektiven Verrringerung des Welthungers im Weg. | Bild: © Gajus [Royalty Free] - Dreamstime.com Hungriges Kind Viele Faktoren stehen der effektiven Verrringerung des Welthungers im Weg. | Bild: © Gajus [Royalty Free] - Dreamstime.com](https://www.fluchtgrund.de/files/2016/03/Hunger_Kind_1500-476x713.jpg)
Viele Faktoren stehen der effektiven Verrringerung des Welthungers im Weg. | Bild: © Gajus [Royalty Free] - Dreamstime.com
Das Coronavirus als Katalysator des Hungerleidens im globalen Süden
Das Coronavirus ist inzwischen in Europa angekommen und hat auch hierzulande die Wirtschaft und die Menschen fest im Griff. Hier in Deutschland wird der Bevölkerung versichert, auf genügend Lebensmittelvorräte zurückgreifen zu können. Das deutsche Gesundheitssystem, auch wenn es zurecht Kritik daran gibt, scheint für diese Krise besser gewappnet zu sein als Krankenhäuser im globalen Süden. Dies könnte zu einer fatalen Kettenreaktion führen, und die Lebensmittelknappheit und die Gesundheitsstandards in den ärmeren Ländern der Welt weiter verschlimmern. Auch wenn derzeit (fast) alle Staats- und Regierungschefs auf Abschottung setzen, wäre hier zwischenstaatlicher Zusammenhalt in dieser schwierigen Phase gefragt, um das Hungerleiden nicht noch weiter zu verschlimmern.
Hier in Deutschland sind die Regale in den Supermärkten weiterhin prall gefüllt, die meisten Berufe können von Zuhause aus ausgeübt werden. Die meisten hierzulande können sich in ihre Häuser und Wohnungen zurückziehen und dort nun auf Abstand zu den Mitmenschen gehen. Doch was ist, wenn die Bewohner an anderen Orten auf der Welt zur Nahrungsmittelproduktion zusammenkommen oder in vielen Krisengebieten auf engsten Raum zusammengepfercht sind? Die Hilfsorganisation Aktion gegen den Hunger warnt, dass sich die Krankheit Covid-19 verheerend auf die Nahrungsmittelproduktion in ärmeren Ländern auswirken könnte. Personen mit einem ohnehin schwachen Immunsystem könnten schwer unter der neuartigen Krankheit leiden. Die Zahl der Hungerleidenden auf der Welt könnte drastisch steigen. Dies könnte neue Fluchtbewegungen auslösen, da sich Unzählige auf den Weg machen, um sich neue Nahrungsbeschaffungsmöglichkeiten zu suchen. Auch sind vielerorts die Standards für die Einhaltung der Hygienemaßnahmen, welche bei der Eindämmung der Pandemie helfen könnten, nicht gegeben. Dies könnte zu einer Verschlimmerung der Situation von vielen auf der Welt führen, die Pandemie könnte arme Länder auf der Welt noch ärmer machen. 1)Entwicklungspolitik Online: Ausbreitung im Globalen Süden verhindern; Artikel vom 25.03.2020
Weltweit sind die Zahlen derjenigen, die an Hunger leiden oder an den Folgen des Hungers sterben, weiterhin dramatisch. In nicht einmal zehn Jahren soll der Hunger weltweit besiegt sein, dafür setzt sich beispielsweise die Welthungerhilfe ein. Weltweit hungern derzeit über 800 Millionen Menschen, 2 Milliarden leiden an Mangelernährung. Auf der ganzen Welt werden die Rechte der Bevölkerung mit Füßen getreten, ist Nahrung doch ein grundlegendes Recht. Am meisten ist die Gruppe der Kinder vom Hunger betroffen, weltweit stirbt alle zehn Sekunden ein Kind, welches jünger als fünf Jahre ist, aufgrund von Nahrungsmangel. Die am meisten vom Hunger betroffenen Regionen liegen in Afrika und in Südasien. Zu diesen Ländern gehören die Zentralafrikanische Republik mit einer „gravierenden“ Situation. Tschad, Madagaskar, der Jemen und Sambia weisen eine „sehr ernste“ Hungersituation auf. In Südasien sind Länder wie Pakistan, Indien und Nepal von einer ersten Situation betroffen. Viele weitere Länder weisen eine Situation auf, die Anlass zur Sorge bereitet. Der Hunger wird von vielen verschiedenen Gründen ausgelöst, darunter auch durch Kriege und durch Naturkatastrophen, die durch den Klimawandel begünstigt werden. 2)Welthungerhilfe: Hunger: Verbreitung, Ursachen, Folgen; Stand 27.03.2020
Wenn sich diesbezüglich nichts ändert, und in den genannten Ländern weiterhin die Bevölkerung hungert, werden sich auch weiterhin Unzählige auf die Flucht begeben und weiterhin viele der Betroffenen auf der Suche nach Nahrung und einem lebenswerten Leben auf den Weg in den globalen Norden machen. Der globale Norden hat es seinerseits selbst in der Hand seine geplanten Ziele, die die Beseitigung des Hungers betreffen, in die Tat umzusetzen.
Der Verein Aktion gegen den Hunger wird wie auch bei der Ebola-Epidemie in Westafrika oder der Cholera-Epidemie im Jemen und Haiti versuchen, sein Wissen diesbezüglich effektiv anzuwenden. Die Verbreitung der neuartigen Krankheit zeigt, dass noch viel zu tun ist. Der Verein hat im Jahr 2018 8,9 Millionen Bedürftige durch seine Projekte und Hilfsleistungen erreicht. Das ist aber nur ein Bruchteil derjenigen, die auf Hilfe angewiesen sind. Das Virus wird dazu beitragen, die Situation in den betroffenen Ländern zu verschärfen. 3)Entwicklungspolitik Online: Ausbreitung im Globalen Süden verhindern; Artikel vom 25.03.2020
Die Welt wird auch nach dem Coronavirus weitergehen, es ist an der Zeit, an diejenigen zu denken, die dem Virus und seinen Folgen ohne Schutzvorkehrungen und finanziellen Maßnahmen ausgesetzt sind.
Fußnoten und Quellen:
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