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Was bringt Menschen dazu, ihre Heimat zu verlassen und ein besseres Leben zu suchen? | Bild: © earthlink e.V. [alle Rechte vorbehalten] -
Freihandelsabkommen mit Südamerika heizt die Brände am Amazonas an
Als im Sommer 2019 bekannt wurde, dass der Regenwald am Amazonas brennt, ging ein Aufschrei durch die Öffentlichkeit. Satellitenaufnahmen von den Brandherden wurden auf den sozialen Medien geteilt, in den Nachrichten waren täglich Bilder von den verheerenden Bränden zu sehen und Sätze wie „Die grüne Lunge der Erde brennt“ waren in aller Munde. Doch schon bald geriet das ganze Thema wieder in Vergessenheit, man könnte fast meinen, die Brände wären gelöscht worden.
Doch der Verursacher der Brände, die Agrarindustrie in Brasilien, ist nicht bereit, sich stoppen zu lassen. Und es sieht so aus, als würde die Bundesregierung sie noch dabei unterstützen. Zumindest hinterlässt ihr Verhalten in Bezug auf das Mercosur Abkommen, dem geplanten Freihandelsabkommen zwischen der EU und Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay, einen entsprechenden Eindruck. Denn obwohl sich bereits Staaten wie Frankreich, Irland, Finnland und nun auch Österreich im Hinblick auf die Umweltpolitik des brasilianischen Präsidenten, Jair Bolsonaro, gegen das Abkommen aussprachen, hält die Bundesregierung daran fest. 1)taz.de: Pakt soll Sanktionen vorsehen: Artikel vom 16.09.19
Bolsonaro ist aufgrund der Mehrheiten im Kongress abhängig von der Agrarindustrie und wird nichts tun, um dieser dauerhaft im Weg zu stehen. 2)süddeutsche.de, Atempause für den Amazonas, Artikel vom 05.11.19, In Brasilien ist der Absatz von Rindfleisch groß und die Weideflächen werden knapp. Es ist mittlerweile bekannt, dass die Waldbrände System haben und das Ganze für die Industrie hervorragend funktioniert. Zunächst werden die Waldflächen gekennzeichnet, dann werden die Bäume illegal gefällt und zuletzt in Brand gesteckt. Ein Ende ist nicht in Sicht, denn es werden immer mehr Weideflächen benötigt. 3)amnestyinternational.de, Illegale Rinderfarmen sind für die Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes verantwortlich, Pressemitteilung vom 26.11.19 Unter den Hufen der Rinder wird die Bodenqualität schlecht, die schnell abgegraste Vegetation bietet kaum ausreichend Nährstoffe, um den Boden anzureichern. Und so wird weiter die indigene Bevölkerung in die Flucht getrieben, um neue Weideflächen zu schaffen. 4)Spektrum.de, Besseres Rindfleisch für die Welt, Artikel vom 19.05.18 Die Landeinnahme geschieht mit Hilfe von Gewalt, Drohungen und Einschüchterungen. Die geflüchtete Bevölkerung wagt sich nicht mehr zurück und ist darauf angewiesen, eine neue Heimat zu finden. 5)spiegelonline.de, Wo die Umweltgangster wüten, Artikel vom 02.09.19
Tatsächlich hatte sich die Lage jedoch im November leicht gebessert. 6)süddeutsche.de, Atempause für den Amazonas, Artikel vom 05.11.19 Eine mögliche Folge eines Dekretes von Jair Bolsonaro, Brasiliens Präsidenten, das die Brandrodungen für zwei Monate untersagte. Der Druck der Verhandlungspartner schien für kurze Zeit Wirkung zu zeigen. Doch nichts deutet daraufhin, dass die Rückgänge der Feuer mehr als eine Atempause ist und das Ganze nur ein kleines Ablenkungsmanöver war. Denn Bolsonaro entmachtete das Umweltministerium, mit der Begründung, die Aussagen über den Klimawandel seien nicht haltbar. 7)zeitonline.de, Abholzung des Amazonas-Regenwalds stark ausgeweitet, Artikel vom 07.08.19 Nun brennt stattdessen im weiter südlich gelegenen Pantanal, einem der größten Sumpfgebiete der Welt, eine Fläche von der Größe von Rio de Janeiro.
In Anbetracht dessen, dass Deutschland einer der größten Importeure von brasilianischem Rindfleisch ist, klingt die Aussage des Bundeswirtschaftsministeriums, das Mercosur-Abkommen binde Brasilien an die Zusagen des Pariser Klimavertrages, sehe jedoch keinerlei Sanktionen vor, falls weiterhin Brandrodungen betrieben werden, wie blanker Hohn.8)taz.de: Pakt soll Sanktionen vorsehen: Artikel vom 16.09.19 Das Freihandelsabkommen sieht vor, die Einfuhr von Rindfleisch zu erleichtern und wird somit nicht nur die Abholzung, sondern auch das Ersetzen der Wälder durch Rinder, den zweitgrößten Emittenten des Treibhausgases Methan, vorantreiben. 9)taz.de, Auch Deutschland soll aussteigen, Artikel vom 19.09.19
Ein weiterer Punkt, der dem Klimawandel zuträglich ist und für Flüchtlinge weltweit sorgt. Denn der Klimawandel kennt keine Grenzen.
Fußnoten und Quellen:
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