![Manche Umweltschutzmaßnahmen können dafür sorgen, dass Menschen ihre Lebensgrundlage verlieren | Bild: © Bernard Spragg. NZ [CC0 1.0] - flickr Phillipinen Fischen Strand Manche Umweltschutzmaßnahmen können dafür sorgen, dass Menschen ihre Lebensgrundlage verlieren | Bild: © Bernard Spragg. NZ [CC0 1.0] - flickr](https://www.fluchtgrund.de/files/2019/03/25199085344_89278805a9_z-640x428.jpg)
Manche Umweltschutzmaßnahmen können dafür sorgen, dass Menschen ihre Lebensgrundlage verlieren | Bild: © Bernard Spragg. NZ [CC0 1.0] - flickr
Wenn Umweltschutz zum Fluchtgrund wird
Luft- und Wasserverschmutzung, Zerstörung von Ökosystemen – Faktoren, welche die Lebensräume von Milliarden Menschen beeinträchtigen und die Weltwirtschaft schädigen. 1)dw: UN-Bericht: Umweltschäden verursachen ein Viertel aller Todes- und Krankheitsfälle; 13.3.2019
Um den Schaden an der Umwelt zu reduzieren, wird häufig versucht Maßnahmen zu ergreifen: Beispielsweise Aufforstungsprogramme, Wasserkraftanlagen oder Plantagen zur Gewinnung von Ethanol oder Biodiesel. Auch wenn der Grundgedanke zunächst sowohl für die Umwelt als auch für das Leben von vielen Menschen positiv ist, können sich solche Großprojekte negativ auf Personen in entsprechenden Gebieten auswirken. Laut IDMC sollen in den letzten Jahrzehnten weltweit 80 Millionen Menschen wegen des Baus von Dämmen für Wasserkraftwerke vertrieben worden sein – oft ohne Entschädigung. Auch für Biotreibstoffe kommt es in Südamerika und Afrika seit einigen Jahren zu Vertreibungen. Für die Zukunft ist zu befürchten, dass Vertreibung im Namen des Klimaschutzes zunehmen werden. Klimapolitik und Umweltschutz sollte daher im Zusammenhang mit sozialen Verpflichtungen durchgeführt werden. 2)greenpeace: Klimawandel, Migration und Vertreibung; Mai 2017
Ein Beispiel, wie das Leben von Ortsansässigen durch langfristige Maßnahmen kurzfristig negativ beeinflusst werden kann, zeigt sich in Hochwasserschutzmaßnahmen in den Philippinen. Um das Dorf Malaban vor Hochwasser aufgrund des steigenden Meeresspiegels zu schützen, müssen nicht nur Menschen umgesiedelt werden (ohne Anspruch auf Kompensation) – auch die Menschen, die vom Fischfang leben, werden durch die Maßnahme eingeschränkt. Denn neben der schon sinkenden Anzahl an Fischen, sorgen Maßnahmen wie Deiche dafür, dass der Zugang zu den Fischen nicht mehr möglich ist. So ist es auch in Jakarta der Fall, wo eine kilometerlange Mauer Schutz bieten sollte – durch welche aber gleichzeitig Menschen umgesiedelt werden müssen und Fischgründe verloren gehen. 3)Handelsblatt: Wenn das Wasser steigt; 22.11.20164)Misereor: Hochwasserschutz auf Kosten der Armen?; 25.5.2016
Umweltprobleme und die sozialen Auswirkungen zu lösen, darf jedoch nicht nur eine nationale Aufgabe für die Länder sein, die stark betroffen sind. Bei der UN-Umweltkonferenz in Nairobi kamen 170 Nationen zusammen, um über Umweltproblematiken zu sprechen. Ein Ergebnis war, dass Maßnahmen ergriffen werden sollen, um Müll und Plastikaufkommen zu vermeiden. Auch das Konsumentenverhalten und Recycling waren wichtige Themen. Selbst wenn bisher die nötige Verbindlichkeit zu wünschen übrig lässt, ist es wichtig, ein Gespür zu bekommen, wie umweltschutztechnische Maßnahmen ergriffen werden können. So wurden die UN-Mitgliedsstaaten bei der Konferenz dazu aufgerufen, national entsprechende Kreislaufwirtschaftspläne zu entwickeln. Ebenso ist persönliche Achtsamkeit bei dem Thema gefragt. Selbst Plastik zu vermeiden und Lebensmittelverschwendung entgegen zu wirken, können bereits gute Schritte sein. 5)dw: Flasbarth: „Wir hätten uns mehr Verbindlichkeit gewünscht“; 15.3.20196)dw: UN-Bericht: Umweltschäden verursachen ein Viertel aller Todes- und Krankheitsfälle; 13.3.2019
Fußnoten und Quellen:
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