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Was bringt Menschen dazu, ihre Heimat zu verlassen und ein besseres Leben zu suchen? | Bild: © earthlink e.V. [alle Rechte vorbehalten] -
Mediale Aufmerksamkeit beeinflusst die Dauer humanitärer Krisen
„Medien müssen in Qualitätsjournalismus aus dem Ausland investieren. Die Politik muss journalistische Freiheit schützen und fördern. Und nicht zuletzt müssen wir als Hilfsorganisationen noch lauter werden und immer wieder daran erinnern, dass Leid auch existiert, wenn man es nicht in der Tagesschau sieht“, so Karl-Otto Zentel, Generalsekretär von CARE Deutschland. 1)DW: Von Haiti bis Madagaskar: Vergessene Krisen; 21.2.2019
Denn nicht alle Krisen bekommen die gleiche Aufmerksamkeit. Die Hilfsorganisation CARE veröffentlichte zu diesem Thema den Bericht Suffering in Silence, der sich um zehn humanitäre Krisen, die 2018 zu wenig Aufmerksamkeit bekamen, dreht. Warum manche Krisen mehr und manche Krisen weniger Aufmerksamkeit bekommen, hat unterschiedliche Ursachen. Zunächst beeinflussen Medien unsere Wahrnehmung erheblich. Die Budgets von Redaktionen schränken jedoch die Auslandsberichterstattung stark ein und der Zugang zu Krisenregionen wird Journalisten häufig durch Feindseligkeit erschwert. Dieser Zugang zu einzelnen Regionen, Probleme bei der Visabeantragung und Angriffe auf Journalisten sind häufige Schwierigkeiten, denen Medienschaffende gegenüberstehen. 2)care: Suffering in silence; nicht mehr verfügbar
Um eine größere Aufklärung zu schaffen, gibt es verschiedene Ansätze: Empfohlen wird beispielsweise eine bessere Zusammenarbeit zwischen Journalisten und Hilfsorganisationen. Staatliche Geldgeber und Hilfsorganisationen sollten sich außerdem dafür einsetzen, dass Journalisten Zugang in Krisenregionen erhalten. Zuletzt sollten Öffentlichkeitsarbeit und Medienreisen beispielsweise größere Unterstützungen erhalten und die Redaktionen sollten sich gegenüber finanzieller Unterstützung öffnen. 3)Presseportal: CARE-Bericht „Suffering In Silence“; 21.2.2019Die mediale Aufmerksamkeit spielt eine zentrale Rolle beim Sammeln von Spenden und Hilfeleistungen und öffentlich Druck auf die Politik auszuüben. Krisen, welchen wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird, sind zugleich die, die am wenigsten finanziell unterstützt werden und häufig am längsten andauern.
Auf Platz 10 der zehn vergessenen Krisen liegt die des Sudans, gefolgt von der Zentralafrikanischen Republik und Niger. Auf Platz sieben, sechs, fünf und vier befinden sich die Vertreibung in Äthiopien sowie die Krisen des Tschad, der Philippinen und die der Demokratischen Republik Kongo. Die drei humanitären Krisen, die am wenigsten Aufmerksamkeit bekamen, waren laut CARE die Auswirkungen des Klimawandels in Madagaskar, die Ernährungskrise in Äthiopien und auf dem ersten Platz die Krise in Haiti: Oftmals assoziiert mit dem Erdbeben 2010, wird Haiti heute wenig Aufmerksam geschenkt. 4)care: Suffering in silence; nicht mehr verfügbar Von den Medien wird jedoch die seit Jahren vorherrschende Situation größtenteils ignoriert. 5)npla:Die politische und sozioökonomische Krise in Haiti; 14.2.2019Aufgrund sich wiederholender Naturkatastrophen und großer Armut ist die Ernährungssicherung in Haiti verschwindend gering. Hurrikans, Dürre, Überschwemmungen und Erdbeben sorgen für eine unsichere Lage, die sich in den letzten zwei Jahrzehnten verstärkt hat: Die Hälfte der Bevölkerung ist kontinuierlich von Hunger bedroht – Viele Kinder sind chronisch unterernährt. Insgesamt sind circa 2,8 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Denn viele Menschen haben keinen sicheren Zugang zu Elektrizität, Wasser, Sanitäranlagen oder der Gesundheitsversorgung. Trotz der prekären Lage bekam Haiti deswegen wenig mediale Beachtung.
Durch den Bericht von CARE soll diesen unbeachteten Krisen Aufmerksamkeit geschenkt und gezeigt werden, dass über Vieles nicht ausführlich berichtet wird – und das obwohl sich die Ausmaße dieser zehn Krisen und medial präsenter Krisen, nicht stark unterscheiden. 6)care: Suffering in silence; nicht mehr verfügbar