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Was bringt Menschen dazu, ihre Heimat zu verlassen und ein besseres Leben zu suchen? | Bild: © earthlink e.V. [alle Rechte vorbehalten] -
Die Schattenseite der erneuerbaren Energien
„Fliegende Untertasse“ – so nennt der Volksmund in der oberschlesischen Metropole Katowice (Kattowitz) das Kultur- und Veranstaltungszentrum im Norden seiner Altstadt, das in Kürze ins Zentrum der Weltöffentlichkeit rücken wird. Die schüsselförmige, ca. 10.000 Plätze fassende Arena namens Spodek („Untertasse“), rund um welche sich zahlreiche Hallen und Konferenzsäle anschließen, gilt als eines der Wahrzeichen der Stadt. Vom 3. bis zum 12. Dezember soll dort die 24. UN-Klimakonferenz (COP 24) stattfinden. Als interessierter Zeitzeuge könnte man mitunter geneigt sein, dies dahingehend als passendes Omen zu empfinden, als wohl von der Realität „losgelöste“ Ergebnisse zu erwarten sind. 1) Polenjournal.de: Klimakonferenz zu Gast in Katowice; Artikel vom 15.11.2018 2) Wikipedia: Katowice; Stand: 30.11.2018 3) Wikipedia: Spodek (Arena); Stand: 30.11.2018
Anlässlich dieses Ereignisses hat die Berliner NGO Facing Finance nun eine Studie veröffentlicht, in der sie auf die Schattenseiten – man könnte auch sagen: Verbesserungspotentiale – „grüner“ Technologien hinweist. Betrachten wir den Herstellungsprozess von erneuerbaren Energien wie Windkraft, Solarenergie und Elektromobilität genauer, so ist festzustellen, dass im Zuge dessen oftmals konfliktbehaftete Rohstoffe benötigt werden. „Leider sind auch grüne Technologien auf bestimmte Minerale und Metalle angewiesen, deren Gewinnung häufig mit Menschenrechtsverletzungen und Umweltverschmutzung im Zusammenhang steht“, resümiert Thomas Küchenmeister, geschäftsführender Vorstand von Facing Finance. Der Vorteil von „grünen“ Technologien im Vergleich zu herkömmlichen Technologien ist, dass sie während ihrer Nutzung ohne Rohstoffe auskommen; im Vorfeld der Herstellung jedoch sind die alten Technologien – es ist zu hoffen: noch – umweltfreundlicher ( – jedenfalls hinsichtlich des Bedarfs an Rohstoffen, der deutlich niedriger ist). 4) Epo.de: Klimaziele. Faire Rohstoffe für grüne Technologien; Artikel vom 28.11.2018

Kupfer und Kobalt werden in der Herstellung grüner Technologien verwendet – und sind in der DR Kongo reichlich vorhanden © Fairphone [CC BY-NC 2.0] – Flickr
Auch die Seltenen Erden – das sind 17 Elemente, die unter diesem Sammelbegriff geführt werden – werden sowohl beim Bau von Elektroautos (als Hochleistungsmagneten für die Energieumwandlung) als auch in der Herstellung von Windkraftanlagen (in der Form von Dauermagneten) eingesetzt. 2017 wurden 81 Prozent dieser Güter in China gefördert, wobei die Hälfte der chinesischen Förderung auf die Bayan Obo Mine zurückgeht. Das ist die größte Lagerstätte der Welt und sie befindet sich im Norden des Landes an der Grenze zur Mongolei. Da die Seltenen Erden fast ausschließlich zusammen mit radioaktiven Elementen vorkommen, ist deren Abbau mit radioaktiven Abfällen verbunden, deren Entsorgung wiederum meistens nicht den westlichen Standards entspricht. Eine höhere radioaktive Belastung insbesondere für die Bergbauarbeiter sowie die Verschmutzung des Grundwassers ist die Folge. Dementsprechend wird in diesem Zusammenhang auch immer wieder von Krebserkrankungen der Menschen aus den umliegenden Gebieten berichtet. Dadurch dass der Aufbereitungsprozess zudem sehr wasserintensiv ist, wird auch die Wüstenbildung in der Inneren Mongolei vermehrt vorangetrieben. 7) Facing Finance: Neue Technologien und alte Probleme? Faire Rohstoffe für grüne Technologien und was Investoren dafür tun müssen; Veröffentlichung vom 11.2018
Doch zurück nach Katowice: Ist es nicht interessant, dass der Veranstaltungsort der Klimakonferenz, die futuristische Sponek-Arena, ausgerechnet auf einem ehemaligen Bergbaugebiet steht? So gesehen stünde die „fliegende Untertasse“ doch auch für einen schönen kleinen Wink mit dem Zaunpfahl: Die alten, herkömmlichen Energien, werden mehr und mehr durch erneuerbare, zunehmend sauberere Energien abgelöst. Das Prinzip ist klar: Lasst es uns einfach machen wie Phönix aus der Asche, der aus allem Alten das Neue macht. Die Natur kann uns dabei als Inspiration dienen. Jeder Schmetterling kann Dir ein Lied davon singen. 8) dw.com: Katowice: Eine Kohlestadt schaltet auf grün; Artikel vom 2.1.2018
Fußnoten und Quellen:
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