![Was bringt Menschen dazu, ihre Heimat zu verlassen und ein besseres Leben zu suchen? | Bild: © earthlink e.V. [alle Rechte vorbehalten] - Was bringt Menschen dazu, ihre Heimat zu verlassen und ein besseres Leben zu suchen? Was bringt Menschen dazu, ihre Heimat zu verlassen und ein besseres Leben zu suchen? | Bild: © earthlink e.V. [alle Rechte vorbehalten] -](https://www.fluchtgrund.de/files/2021/07/was_bringt_menschen_dazu-713x628.png)
Was bringt Menschen dazu, ihre Heimat zu verlassen und ein besseres Leben zu suchen? | Bild: © earthlink e.V. [alle Rechte vorbehalten] -
USA stärker im Jemenkrieg involviert als durch das Pentagon bestätigt
Am Donnerstag, den 04.05.2018, gab die New York Times bekannt, dass vor einigen Monaten heimlich amerikanische Spezialkräfte zur Unterstützung von Saudi-Arabien im Kampf gegen die jemenitischen Huthi-Rebellen entsandt wurden. 1) The New York Times: Army Special Forces Secretly Help Saudis Combat Threat From Yemen Rebels; Artikel vom 03.05.2018 Der Artikel deutet klar darauf hin, dass die USA inzwischen stärker in den Bürgerkrieg im Jemen involviert sind, als bisher bekannt war und sich somit an den Kriegsverbrechen im Jemen mitschuldig machen.
Seit dem Sturz des jemenitischen Präsidenten durch die vom Iran unterstütze Huthi-Bewegung im Jahr 2015 herrschen Bürgerkrieg und Dschihadismus im Land. Die Regierung Hadis kämpft mit Unterstützung der Militärkoalition gegen die mit dem Iran verbündeten Huthi-Rebellen. Saudi Arabien unterstützt seit Beginn des Krieges die Regierung Jemens militärisch und politisch. Die USA hat nun ebenfalls Partei ergriffen. 2) Caritas International: Jemen: Nothilfe im Bürgerkrieg; Artikel vom November 2017
Die nach Jemen abgeordneten Green Berets gehören der United States Army Special Forces Command an, welche die Dienstälteste Spezialeinheit der US Army ist. Die Einsatzschwerpunkte dieser Eliteneinheit sind Militärberatung in anderen Ländern, asymmetrische Kriegführung und Fernaufklärung. Das macht sie zur am vielseitigsten ausgebildeten Truppe innerhalb der US-Streitkräfte und ermöglicht ihren Einsatz sowohl in Friedenszeiten als auch im Spannungsfall und im Krieg, wie momentan im Jemen. Ihre Aufgaben sind hier unter anderem die geheimen Raketenstellungen der Rebellen zu finden, in denen schiitische Huthi-Milizen auf saudische Städte wie Nadschran, Chamis Muschait oder Riad zielen, und diese anschließend zu vernichten. Nach Angaben des Pentagons müssen sie anscheinend dabei nicht die Grenze nach Jemen übertreten, da die Überwachungsflugzeuge die Lager auch von Saudi-Arabien aus aufspüren können. Desweiteren unterstützen sie die saudi-arabischen Streitkräfte bei der Absicherung der Grenze und helfen beim Austausch von Geheimdienstinformationen. Das Training von arabischen Einsatzkräften zählt ebenfalls zu einem der Aufgabenbereiche. 3)National Review: Report: U.S. Forces More Involved in Yemeni Civil War than Pentagon Admittted; Artikel vom 03.05.2018 Das Pentagon möchte trotz der schon herausgegeben Informationen durch nicht namentlich genannte amerikanische Behördenmitarbeiter und europäische Diplomaten den Bericht nicht weiter kommentieren.
Der US-Präsident hat seit seinem Amtsantritt die traditionelle Allianz der Vereinigten Staaten mit Saudi-Arabien erneuert und verstärkt. Die Präsenz amerikanischer Elitesoldaten in Saudi-Arabien ist das aktuellste Beispiel für die expandierende Beziehung zwischen den beiden Großmächten. Vereint fühlt er sich mit diesem Land vor allem durch die Gegnerschaft zum Iran. Der Präsident der USA sieht im Jemen ein Konfliktgebiet, um die Expansion des Irans einzudämmen. Für Saudi Arabien ist der Iran zentraler Gegner, da er die Huthi-Rebellen unterstützt. Der Iran bekämpft im Konfliktland sowohl die USA als auch die von Saudi-Arabien geführte Militärkoalition. 4) Telepolis: US Army hilft Saudis gegen Schiiten aus dem Jemen; Artikel vom 04.05.2018
Über Jahre hinweg hat das amerikanische Militär Waffen in das Krisengebiet geliefert und im letzten Jahr über 130 Luftangriffe unter der Befürwortung Trumps getätigt. Doch der jetzige Einsatz von mindestens einem Dutzent Green Berets kennzeichnet einen Höhepunkt westlichen Beitrags am Konflikt in Jemen. Westliche Waffen und westliches Know-How fordern jeden Tag unschuldige Opfer im jemenitischen Bürgerkrieg. 5) Telepolis: US Army hilft Saudis gegen Schiiten aus dem Jemen, Artikel vom 04.05.2018
Jemen gilt als der ärmste Staat der arabischen Halbinsel und die Lage hat sich nach dem Ausbruch des Krieges zunehmend verschlechtert. Es gibt kein sauberes Trinkwasser und eine Versorgung mit Grundnahrungsmitteln ist nicht vorhanden. Neben der drohenden Hungersnot sind aufgrund schmutzigen Trinkwassers etwa 930.000 Menschen an Cholera erkrankt, von denen ein Drittel Kinder sind. Die Menschen leben im Angstzustand in ihrer eigenen Heimat. Sie sind zudem kaum in der Lage, aus ihrem Land zu flüchten. Im Norden ist die Grenze zu Saudi-Arabien gesperrt, im Süden liegt das Meer. Zwar bietet der Golf von Aden eine Fluchtmöglichkeit nach Afrika, doch Staaten wie Somalia oder Dschibuti sind dabei keine bessere Alternative als der Jemen. Trotzallem haben sich zwei Millionen Menschen auf den Weg gemacht, doch nur wenige von ihnen erreichen am Ende Europa. 6) Audiatur Online: Bürgerkrieg im Jemen: Hintergründe, Entwicklungen und Implikationen für Israel; Artikel vom 02.08.17
Es gibt keine Aussicht auf ein baldiges Ende des Jemen-Konflikts. Leidtragender dieser unheilvollen Allianz ist wie immer die einheimische Bevölkerung. Unschuldige Zivilisten: Kinder, Frauen und Männer im Jemen. Seit Beginn des Konflikts wurden fast 10.000 Menschen getötet. 7) Spiegel Online: US-Elitesoldaten unterstützen Riad gegen Huthi-Rebellen; Artikel vom 04.05.2018
Fußnoten und Quellen:
Keine Kommentare