Was Billig-Bananen in Herkunftsländern anrichten
Die Banane ist eine der am meisten konsumierten Früchte weltweit. Der Kilopreis für konventionelle Bananen liegt bei nicht mal einem Euro. Doch der Preis müsste etwa das Doppelte sein, um für faire Entlohnung und Umweltschutz in den Herkunftsländern zu sorgen. 1) Spiegel: So viel müssten Bananen kosten, wenn wir fairen Handel ernst nehmen würden; Artikel vom 09.02.2018 Dabei hat die Preissenkung einen eindeutigen Verlierer: Die Kleinbauern und Plantagenarbeiter in den Anbauländern. Doch das Angebot ist höher als die Nachfrage, es kommt zum Preisdruck: Die Preise werden immer weiter gesenkt, um die Konkurrenz zu schwächen. Die immer billiger werdenden Produktionsbedingungen sind verheerend, der weltweite Wettbewerbskampf der Exporteure beutet dabei die Schwächsten der Lieferkette aus. Angemessene sozial- und arbeitsrechtliche Rahmenbedingungen werden in den Herkunftsländern missachtet, um sich somit einen kurzfristigen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. 2) Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung: Soziale Mindeststandards sind Menschenrechte; nicht mehr verfügbar Dazu gehört auch die Missachtung der grundlegenden Rechte der Arbeiter. 3) Entwicklungspolitik Online: Billig-Bananen Studie zeigt die wahren Kosten der Südfrüchte; Artikel vom 09.02.2018
Konventionell angebaute Bananen ergeben negative Folgen für Mensch und Umwelt. Es kommt zur schlechteren sozialen Absicherung, niedrigerem Einkommen sowie zu Mängeln bei der Arbeitssicherheit und im Gesundheitsschutz. Viele der Bauern leben dabei an ihrem Existenzminimum. Die Arbeit auf den Plantagen lässt sie ein Leben unter menschenunwürdigen Bedingungen leben. Die Globalisierung hat Wohlstand und soziale Aufstiege begünstigt. Dennoch hat sich dabei die soziale Ungleichheit verstärkt. Eine Flucht ist für die Allerärmsten aufgrund der damit verbundenen Unkosten keine Alternative. Oftmals migrieren nur einzelne Personen, um im Ausland als Überlebensstrategie für die Familie zu fungieren. Die Angehörigen bleiben im Land und arbeiten weiterhin unter unfairen Bedingungen. 4) Medico International: Perspektivlosigkeit und Armut; Artikel vom 20.07.2016
Bei Monoprodukten wie der Banane können nur bestimmte Siegel den fairen Handel gewährleisten. Grund dafür sind die niedrigeren externen Kosten, die bei Fairtrade anfallen. Das Konzept verordnet Mindestlöhne und das Einhalten der ILO-Kernarbeitsnormen. Die zusätzliche Investition in Qualität und Produktivität hilft, um die Erträge zu steigern und somit externe Kosten zu senken. Förderung von Wissen lässt die Effizienz im Anbau steigen. Somit sollten fair gehandelte Bananen in unseren Supermärkten Normalität sein, da die Ansprüche an die Qualität enorm sind. Doch der Verbraucher wird dabei zunehmend durch den Etikettenschwindel der großen Supermarktkonzerne getäuscht. Die Lebensmittelläden spielen im Bananenhandel eine zentrale Rolle. Unternehmen wie Edeka oder Lidl werben zunehmend mit Nachhaltigkeitssiegeln wie der „Rainforest Alliance“. Die Umweltorganisation wirbt damit, sich für die Rechte der Plantagenarbeiter und Kleinbauern einzusetzen. In der Realität sieht dies aber anders aus. Die „Rainforest Alliance“-zertifizierten Plantagen wiesen in von Oxfam durchgeführten Stichproben keine Unterschiede zu konventionellen Betrieben auf. Das Etikett mit dem grünen Frosch trügt. 5) Oxfam Deutschland: Wie Bananen-Arbeiter/innen behandelt werden, macht mich wütend; Artikel vom 31.05.2016 Durch den Kauf von konventionellen Bananen unterstützen wir die ungerechten Arbeits- und Menschenrechtsverhältnisse. Man muss entscheiden, welchen Preis man dafür zahlen möchte. 6) Entwicklungspolitik Online: Bananenhandel weiter von Ausbeutung geprägt; Artikel vom 27.04.2012 7) Fairtrade Deutschland: Fairtrade Bananen: So funktioniert der faire Handel mit Bananen; Stand vom 15.02.2018
Fußnoten und Quellen:
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