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Was bringt Menschen dazu, ihre Heimat zu verlassen und ein besseres Leben zu suchen? | Bild: © earthlink e.V. [alle Rechte vorbehalten] -
Afghanistan: Tausende Zivilisten fallen den kriegerischen Auseinandersetzungen zum Opfer
Der bewaffnete Konflikt, der seit 2001 in Afghanistan andauert, spitzt sich weiterhin zu und bringt Tausende von Opfern mit sich. Noch immer bekriegen sich die afghanische Regierung, ihre internationalen Verbündeten und radikal islamistische Aufständische. Laut dem UN-Jahresbericht sind das vierte Jahr in Folge 10.000 Zivilisten getötet oder verletzt worden. 42 Prozent davon sind Frauen und Kinder. Rund 22 Prozent der Opfer wurden im Jahr 2017 durch Attentate und Selbstmordanschläge getötet, rund 17 Prozent mehr als im Vorjahr. Zwar ging die Opferzahl im letzten Jahr um 9 Prozent zurück, dies ist jedoch auf die Herrschaft der Taliban zurückzuführen, da durch die Konsolidierung der Gebiete dort kein Widerstand mehr geleistet wird. Hinzu kommt die lückenhafte Dokumentation der Opferzahlen – die tatsächliche Zahl ist vermutlich weitaus höher. 1) dw: Mehr als 10.000 zivile Opfer in Afghanistan; Artikel vom 15.02.2018 2) bpb: Afghanistan; Artikel vom 18.12.17
Zu den Verbündeten der afghanischen Regierung zählen unter anderem die USA und die Bundesrepublik Deutschland, die in dem Krisengebiet Truppen stationiert haben, um dem Machtzuwachs der Terrororganisation IS und der Taliban entgegenzuwirken. Mit Luftangriffen, der Ausbildung afghanischer Spezialkräfte und der Erweiterung paramilitärischer Aktivitäten der CIA in Kooperation mit Milizen soll nachhaltig für Frieden in dem vom Krieg zerrütteten Land gesorgt werden. In erster Linie führen diese Maßnahmen jedoch zu militärischer Eskalation. Auch die Bundeswehr begab sich 2001 auf Friedensmission nach Afghanistan, um den Vereinigten Staaten nach 9/11 uneingeschränkte Solidarität zu demonstrieren, geplant war ein sechsmonatiger Aufenthalt. 17 Jahre später sind immer noch Soldaten stationiert und führen den langjährigen Kampfeinsatz fort. 3) bpb: Afghanistan; Artikel vom 18.12.2017 4) bpb: 15 Jahre Bundeswehreinsatz in Afghanistan; Artikel vom 15.12.2016
Opfer der blutigen Angriffe, die auch durch westliche Soldaten ausgeübt werden, sind vor allem die Einwohner Afghanistans. Ihre Heimat bietet weder Schutz noch Zukunftsperspektiven – ein Ende der Konflikte ist nicht absehbar. Insgesamt wurden 2,5 Millionen afghanische Geflüchtete registriert. Mitte 2017 hatten bereits 200.000 Afghanen ihr Land verlassen. Allein im Jahr 2016 wurden in Afghanistan bereits 660.000 Einwohner heimatlos und leben nun als Vertriebene. 41 Prozent der Geflüchteten stammen aus dem Ort, in dem die Bundeswehr bis 2013 stationiert war. 17 Prozent der Geflüchteten waren in der Region beheimatet, in der amerikanische Truppen gegen den IS vorgehen. Während westliche Regierungen den Frieden widerherstellen wollen, beteiligen sie sich aktiv und gewaltvoll an der Vertreibung tausender Afghanen, die aufgrund der kriegerischen Auseinandersetzungen heimatlos sind. Momentan ist ein Ende der Gewalt nicht in Sicht. Ein Anstieg der Flucht kann nicht ausgeschlossen werden. 5) Zeit: Hunderttausende in Afghnaistan auf der Flucht; Artikel vom 29.08.2017 6) unhcr: Afghanistan; Stand 15.02.2018
Fußnoten und Quellen:
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