Zwischenbilanz zur Agenda 2030 – Industriestaaten verhindern Erfolg
„Agenda 2030“ ist gefährdet. Das ermittelte eine letzte Woche veröffentlichte Studie der Bertelsmann-Stiftung und des Forscher-Netzwerks SDSN. Die Industrienationen werden ihrer Vorbildrolle nicht gerecht. Das Gegenteil ist sogar oft der Fall. Durch die Konsum- und Wegwerfgesellschaft werden die Lebensumstände in anderen Ländern verschlimmert. 1) SZ: Nachhaltigkeit kommt in den Entwicklungsländern nicht an; Artikel vom 06.07.17 2) Westfalen-Blatt: Studie sieht vor G20-Gipfel UN-Nachhaltigkeitsziele in Gefahr; Artikel vom 06.07.17
2015 wurde die Agenda 2030 von den Staats-und Regierungschefs der 157 Staaten der UN unterzeichnet. Zu den 17 Zielen bis 2030 gehören der Kampf gegen Hunger und Armut, eine flächendeckende Energieversorgung und nachhaltige Entwicklung. Man kann sie unter Leitprinzipien Mensch, Planet, Wohlstand, Frieden und Partnerschaft zusammenfassen. Mit Erreichung dieser Ziele könnte man Fluchtgründen vorbeugen und echte Perspektiven schaffen. Stattdessen tun die Industriestaaten – auch Deutschland – nicht nur nicht genug, sie erschweren zudem den anderen Ländern jene zu erreichen. Ob das unzureichende Entwicklungshilfe, Ressourcenverschwendung, Waffenlieferungen in Kriegsgebiete oder Elektroschrott ist, dadurch werden Menschen in die Flucht getrieben. Auch die Benutzung von fossilen Brennstoffen spielt eine Rolle. Es sind meist ärmere Länder, die aktuell schon vom Klimawandel betroffen sind. Extreme Dürren oder Überflutungen zerstören die Lebensgrundlage, verursachen Armut und Hunger. Armut wird auch durch Steuerflucht gefördert. Laut Angaben der UN gehen den Ländern jährlich durch die Steuervermeidung von Großkonzernen 100 Milliarden Dollar verloren. Zudem werden die Länder durch den Elektroschrott der Industriestaaten vermüllt. Oft suchen Kinder in jenem nach verwertbaren Rohstoffen. Dazu kommen die ganzen Waffenexporte in kriegstreibende Länder wie Saudi-Arabien. So werden Konflikte in Krisenregionen wie dem Jemen verstärkt. 3) SZ: Nachhaltigkeit kommt in den Entwicklungsländern nicht an; Artikel vom 06.07.17 4) Westfalen-Blatt: Studie sieht vor G20-Gipfel UN-Nachhaltigkeitsziele in Gefahr; Artikel vom 06.07.17 5) Deutschlandfunk: „Deutschland ein Fackelträger der nachhaltigen Entwicklung“; Artikel vom 02.06.17 6) bmz: Internationale Ziele. Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung; Stand vom 10.07.17 7) Wirtschaft Regional: Bertelsmann-Studie zur Agenda 2030; 06.07.17 8) FAZ: Ein Präsident nach ihrem Geschmack; 21.05.2017 .
Ziele der Agenda 2030 sind das Ende von Hunger und der extremen Armut. Menschenrechte sollen überall sichergestellt sein, besonders Kinder geschützt, Frauenrechte gestärkt und der Zugang zu Bildung vorhanden sein. Korruption verschwindet und eine umfassende Gesundheitsvorsorge entsteht. Die Umwelt soll ausreichend geschützt werden. Dazu zählen eine nachhaltige Fischerei und Schutz der Regenwälder. Auch erneuerbare Energien sollen eine entscheidende Rolle spielen. Der Konsum und die damit verbundene Müllproduktion sollen zurückgehen. Die Industrienationen könnten sich hier ein Beispiel an Burundi oder dem Kongo nehmen. Jene produzieren im Jahr nur 0,2 Kilogramm Elektroschrott pro Person – die OECD Länder liegen bei jährlich 18 Kilogramm pro Person. Die Einhaltung der Agenda 2030 ist unsicher – nicht nur weil es keine verbindlichen Maßnahmen gibt, um die Ziele zu erreichen. Wie üblich, stehen wirtschaftliche Interessen im Vordergrund. Das zeigte auch der G20 Gipfel. Wie von Experten gefordert, bekennen die Länder sich zwar zur Agenda, fraglich bleibt jedoch deren Umsetzung. 9) Welt: Die 17 UN-Ziele für eine bessere Welt – kurz erklärt, Artikel vom 26.09.15 10) Wirtschaft Regional: Bertelsmann-Studie zur Agenda 2030; 06.07.17 11) ZDF Heute: Klima: Es geht nur noch um das Machbare; nicht mehr verfügbar
Fußnoten und Quellen:
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