Trotz Befreiung von Boko Haram leiden die Menschen in Nigerias Borno weiter
Die sunnitische Extremistenmiliz Boko Haram sorgt seit 2011 durch Überfälle und Selbstmordattentate für Angst und Schrecken, besonders im Norden von Nigeria und mittlerweile auch in den angrenzenden Ländern Kamerun, Niger und Tschad. 2013 gelang es ihnen, die drei nigerianischen Bundesstaaten Borno, Yobe und Adamawa zu besetzen. Die Armee des Staates konnte dank intensivierten Mühen Yobe und Adamawa komplett und Borno zu großen Teilen wiederzurückerobern. Frieden ist deswegen noch nicht eingekehrt. Durch den Verlust der Territorien konzentriert sich die Miliz nun vorwiegend auf Selbstmordanschläge. Erschreckend ist hier die große Anzahl von Kindern, die dafür indoktriniert und benutzt wird. Fast 75 Prozent davon sind Mädchen. Deshalb fällt es den Behörden schwer, die zurückeroberten Gebiete sicher zu halten. 1) Zeit: Boko Haram; Alles zur Terrororganisation; Artikel vom 07.07.2014 2) Süddeutsche: Terrormiliz Boko Haram missbraucht Kinder als Attentäter; Artikel vom 13.04.17 3) Deutschlandfunk: Ist Boko Haram wirklich am Ende?; Artikel vom 04.01.17
Den Bundesstaat Borno im Nordosten des Landes trifft es am schwersten. Auch schon vor Boko Haram war die Region von Armut und Arbeitslosigkeit mehr als im restlichen Nigeria gekennzeichnet. Nun sind mehrere hunderttausend Menschen von humanitärer Hilfe abhängig. Durch die aktuelle Regenzeit könnte die Lage sich weiter verschlimmern. Ärzte ohne Grenzen befürchtet, dass einige Gebiete von der Außenwelt abgeschnitten werden. In Rann leben ca. 40.000 Menschen. Viele sind vor dem Terror geflohen. Für den Fall, dass sich die restliche Regenzeit weiterhin stark entwickelt, muss vorgesorgt werden. Rann würde nur noch per Hubschrauber zu erreichen sein. Ärzte ohne Grenzen hat für die Regenzeit extra ein mobiles Team zusammengestellt und plant die Hilfsmaßnahmen zu erhöhen. Ansonsten droht eine humanitäre Krise, da der Zugang zu sauberem Trinkwasser, Nahrung, Ärzten und sicheren Unterkünften nicht ohne Hilfe gewährleistet werden kann. Auch in Pulka und Banki nahe der Grenze zu Kamerun, ebenso wie in den Städten Dikwa und Bama fehlt die Grundversorgung. Dazu kommen die vielen Flüchtlinge, die aus Kamerun zurückkehren. Unzureichende Hygienebedingungen erhöhen zudem das Risiko wie Cholera, wie Ärzte ohne Grenzen berichtet. Durch die Regenzeit würden außerdem die Anzahl der Malaria-Fälle steigen. Mangelernährung sei ein zusätzliches Problem. 4) Epo: Humanitäre Krise in Borno ist nicht vorüber; Artikel vom 24.07.17 5) Zeit: Boko Haram; Alles zur Terrororganisation; Artikel vom 07.07.2014
Fußnoten und Quellen:
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