Klimawandel lässt Norden Kenias austrockenen
Auch Kenia ist in Ostafrika von der anhaltenden Dürre bedroht. Schon am zehnten Februar rief die Regierung in 23 der 47 Bezirke den Notstand aus. In der gesamten Region sind über 20 Millionen Menschen vom Hungertod bedroht, darunter 2,6 Millionen Kenianer. Als Konsequenz beschloss die EU im April Hilfen von 165 Millionen Euro. Weil Kenias Wirtschaft als die stärkste Ostafrikas gilt, wird das Land in seiner Notlage weniger stark beachtet. Dabei ist der Reichtum sehr ungleich verteilt. Laut dem Gini-Index steht der Staat auf Platz 19 der 20 ungleichsten mit einem Wert von fast 50 (2015) – in Deutschland beträgt der Wert 30,13 (2011) 1) The World Bank: GINI Index; Stand vom 05.07.17 . 80 Prozent der Armen leben nomadisch und sind auf ihre Tiere angewiesen. Viele Rinderhirten haben die Tiere gegen Kamele eingetauscht. Kamele können bis zu einem Monat ohne Wasser auskommen. Umso deutlicher ist die Notlage im Norden, wo selbst sie der Dürre zum Opfer fallen 2) Der Standard: Hungerkrise in Kenia: Nach dem Kamel stirbt der Mensch; Artikel vom 01.07.17 3) Blick: Kenianische Viehzüchter steigen auf Kamele um; Artikel vom 16.06.17 4) Kurier: „Wir haben alles verloren“: Dürre in Ostafrika bedroht 20 Millionen Menschen; Artikel vom 25.06.17 5) Statista: Länder mit der größten Ungleichheit der Einkommensverteilung 2015; Stand vom 05.07.17 .
Die Menschen machen den Klimawandel für die Trockenheit verantwortlich. Vor einigen Jahren noch seien sie einmal pro Dekade aufgetreten. Momentan kommt die Dürre jedes Jahr. Weniger Niederschlag trifft auf steigende Durchschnittstemperaturen. Reserven anzulegen oder die Tiere gewinnbringend zu mästen, sei nicht mehr zu bewältigen. NGOs fordern mehr Hilfe, sowohl national als auch international. Laut einer Studie der UN wird sich die Lage nicht verbessern. Der aktuelle Trend wird sich fortsetzen, bis die Region unbewohnbar geworden ist. Die UN schätzt, dass es bis zur Mitte des Jahrhunderts weltweit 250 Million Klimaflüchtlinge geben könnte 6) Kurier: „Wir haben alles verloren“: Dürre in Ostafrika bedroht 20 Millionen Menschen; Artikel vom 25.06.17 7) Der Standard: Hungerkrise in Kenia: Nach dem Kamel stirbt der Mensch; Artikel vom 01.07.17 8) Heute: Wenn die Existenzgrundlage „verbrennt“; nicht mehr verfügbar
In Marsabit County, einem Landkreis östlich vom Turkana-See im Norden Kenias ist die Lage besonders schlimm. Rund 80 Prozent der Viehherden sind bereits verendet. Neben Kamelen sind Esel, Schafe und Ziegen betroffen. Die Menschen verlieren damit ihre wichtigsten Fleisch- und Milchquellen. Schon jetzt sind in dem Landkreis ein Drittel der Kinder mangelernährt. Abgemagerte Tiere lassen sich auch nicht verkaufen, sodass diese wichtige Einnahmequelle wegfällt. Auch Schulgelder entfallen. Besonders der Tod der Kamele schmerzt. Ohne sie wird es unmöglich, Wasser aus weiter entfernten Quellen zu holen. In der Provinz Turkana, auf der anderen Seite des gleichnamigen Sees, gibt es schon bewaffnete Kämpfe um die verbliebenen Wasser- und Nahrungsressourcen. 170.000 Menschen sind deswegen auf der Flucht. Sie fliehen innerhalb der Provinz nach Kakuma, welches als eines der größten Flüchtlingslager Ostafrikas gilt. Für die Menschen im Norden Kenias heißt es nun hoffen auf die nächste Regenzeit im Oktober 9) Der Standard: Hungerkrise in Kenia: Nach dem Kamel stirbt der Mensch; Artikel vom 01.07.17 10) Kurier: „Wir haben alles verloren“: Dürre in Ostafrika bedroht 20 Millionen Menschen; Artikel vom 25.06.17 11) Heute: Wenn die Existenzgrundlage „verbrennt“; nicht mehr verfügbar .
Fußnoten und Quellen:
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