Burkina Faso: Viele junge Menschen wollen das Land verlassen
Burkina Faso ist eines der ärmsten Länder der Welt. Die meisten der 19 Millionen Einwohner sind jung und perspektivenlos. Im Land sind alle Fluchtursachen vertreten mit denen Westafrika zu kämpfen hat. Gerd Müller, Deutschlands Entwicklungsminister besuchte das Land und stellte seinen „Marshall-Plan für Afrika“ vor, von dem auch Burkina Faso profitieren soll.
Viele Burkinabe, die Einwohner Burkina Fasos, müssen täglich mit weniger als 2 Euro auskommen. Das Land kann kaum Industrie vorweisen, die meisten Menschen sind in der Landwirtschaft tätig. Diese aber hat stark mit dem Klimawandel zu kämpfen, denn als Folge dessen herrschen große Hitze und Wassermangel, wodurch sich auch die Wüste immer weiter ausbreitet. Die meiste Zeit sind die Böden ausgetrocknet, in den kurze Regenperioden kommt es deshalb oft zu Überschwemmungen. Die Einwohner bauen hauptsächlich Baumwolle, Hirse und Reis an, die Preise für ihre Ernten fallen allerdings immer schlechter aus. Viele suchen deshalb Arbeit in nahegelegenen Ländern, wie etwa auf Kakao-Plantagen in der Elfenbeinküste, beim Straßenbau in Niger oder in Goldminen Guineas. Das verdiente Geld schicken sie wiederum in ihre Heimat, das stellt einen wichtigen Wirtschaftssektor dar.
Auch der islamistische Terror verschlimmert die Lage in Burkina Faso. Im Nachbarland Mali, in dem ebenfalls große Spannungen herrschen, ist schon die deutsche Bundeswehr stationiert. Bisher lebten Muslime, Christen und Animisten friedlich zusammen, im Januar 2016 kam es allerdings erstmals zu einem großen Anschlag in der Hauptstadt Quaoqadoudou. Mitglieder der Al-Quaida erschossen dort 30 Menschen. 1) Augsburger Allgemeine: Viele junge Menschen wollen weg aus Westafrika; Artikel vom 01.03.17 Auch eine andere salafistische Gruppierung, die Ansarul Islam unter der Führung von Imam Ibrahim Malam Dicko bringen immer mehr Unsicherheit und Angst in das Land. Auch deren Anschläge forderten kürzlich viele Tote, bei einem Anschlag im Dezember in Nassoumbo sollen 40 Kämpfer zwölf Soldaten umgebracht haben. 2) taz: Special Effects in der Wüste; Artikel vom 01.03.17
Diese vielschichtigen Probleme sprach auch der Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CDU) bei seinem Besuch in Burkina Faso an. Er sieht die momentane Aufmerksamkeit der Fluchtursachenbekämpfung als „einmalige Chance“ an und erarbeitete daher einen „Marshall-Plan für Afrika“. Mit diesem möchte er bewirken, dass weniger Menschen zukünftig das Land verlassen. Sein Grundsatz dabei lautet „Entwicklung durch gerechten Handel“. Die Schwerpunkte liegen auf einer besseren Wasserversorgung, Dezentralisierung der Verwaltung und Verbesserung der Regierungsführung, vor allem aber auf der Stärkung der Landwirtschaft. Die Menschen würden auch vor der schlechten Politik fliehen, erläuterte er. Die Demokratie existiert in Burkina Faso erst seit 2015, bis 2014 hatte noch ein Autokrat über das Land regiert.
Die Vergangenheit hatte allerdings in anderen Ländern gezeigt, dass von Handelsabkommen mit afrikanischen Ländern oft Deutschland und die EU mehr profitierten, als die Entwicklungsländer selbst. Außerdem war Gerd Müller kürzlich erst durch eine politisch unkorrekte Aussage in die Medien geraten. In einem Interview sagte er „Wenn eine afrikanische Frau 100 Dollar verdient. Preisfrage: Wie viel bringt die nach Hause zur Familie? Die bringt 90 Dollar nach Hause. Wenn ein afrikanischer Mann 100 Dollar verdient, Preisfrage, Tobi, was bringt der nach Hause? 30 Dollar. Und Du weißt sicher, was er mit dem Rest macht (lacht): Nämlich Alkohol, Suff, Drogen, Frauen natürlich.“ 3) Epoch Times: Entwicklungsminister Müller: Afrikaner geben Geld für „Alkohol, Drogen und Frauen“ aus – Ärger nach politisch unkorrekter Aussage; Artikel vom 15.11.16 Später entschuldigte er sich für diese rassistische Aussage.
Fußnoten und Quellen:
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