Massentierhaltung: Ungenannte Schuld am Klimawandel
Die Erderwärmung durch den Treibhauseffekt führt verstärkt zu extremen Wetterereignissen, welche die Lebensbedingungen in den betroffenen Regionen verschlechtern. In vielen Ländern kommt es zunehmend zu Dürren, Stürmen und Überflutungen, die wiederum Ernteausfälle verursachen. Die Menschen verlieren ihre Lebensgrundlagen und Flucht ist für viele der einzige Ausweg. 1) Greenpeace: Für eine Welt ohne Klimachaos; veröffentlicht im 07.2014
Wer nun an Ursachen des Klimawandels denkt, dem fallen sicher zuerst Dinge wie der Verkehr oder Kohlekraftwerke ein. CO2 gilt allgemein als Hauptverursacher des Klimawandels. Relativ unbeachtet bleiben hingegen die Spurengase Methan (CH4) und Lachgas (N2O). Dabei ist Einfluss auf die Erderwärmung von Methan 25- bis 70-mal und der von Lachgas sogar 298-mal so groß wie der Einfluss von Kohlenstoffdioxid. Diese beiden Gase machen also ebenfalls einen substanziellen Teil des menschgemachten Treibhauseffektes aus. 2) Umwelt Bundesamt: Die Treibhausgase; veröffentlicht am 15.01.2016 Aber wodurch entstehen sie? Fast 40 Prozent der CH4-Emissionen stammen direkt aus der Massentierhaltung, hauptsächlich der Rinderhaltung. Auch N2O entsteht größtenteils durch Tierhaltung und die Herstellung von Düngemitteln. 3) Globalisierung Fakten: Anthropogene Treibhausgase; Stand vom 30.11.2016
Mittlerweile werden weltweit rund 65 Milliarden Tiere, hauptsächlich Schweine, Kühe und Hühner, in Anlagen für Massentierhaltung zusammengepfercht. Diese Betriebe erzeugen mehr Treibhausgase als die weltweite Transportindustrie. Laut einem Bericht der FAO ist die Massentierhaltung für 18 Prozent der anthropogenen Treibhausgase verantwortlich. Sie macht außerdem 37 Prozent des Methanausstoßes und 65 Prozent des Lachgasausstoßes aus. Die Luft in manchen Regionen der USA , in denen Massentierhaltung betrieben wird, ist laut Tests des Environmental Integrity Projects dreckiger als die Luft in den Großstädten, die mit einer starken Luftverschmutzung zu kämpfen haben. 4) PNAS: Land, irrigation water, …; veröffentlicht am 05.02.2014
Indirekt trägt die Massentierhaltung aber noch weiter zum Klimawandel bei. Denn bei den oben genannten Werten sind die Entwaldung und das Austrocknen von Feuchtgebieten nicht berücksichtigt. Pestizide, Dünger und Antibiotika gelangen zudem in unser Wassersystem und schädigen von dort aus die Umwelt zusätzlich. 5) EnergieInintiative: Wie Massentierhaltung zur Erderwärmung beiträgt; nicht mehr verfügbar
Trotz dieser Gefahren für Gesundheit und Umwelt weiß aber fast kein Verbraucher, dass 95 Prozent der täglichen Fleisch- und Tierprodukte aus Massentierhaltung kommen. Was sie meist auch nicht wissen ist, dass die Anlagen zur Massentierhaltung durch ein unternehmensgesteuertes System kontrolliert werden, dessen Gewinnspannen sehr gering sind. Sie sind nur durch riesige Produktions-, Verarbeitungs- und Logistikanlagen realisierbar. 6) EnergieInintiative: Wie Massentierhaltung zur Erderwärmung beiträgt; nicht mehr verfügbar Entgegen aller bekannten Argumente ist Massentierhaltung auch keine günstige Lösung, um den Welthunger zu bekämpfen. Bei der Produktion entsteht durch den Umweg über Futtermittel ein gewaltiger Kalorienverlust. Die Umwandlungsrate von pflanzlichen in tierische Kalorien schwankt im Idealfall zwischen 2:1 bei Geflügel, 3:1 bei Schweinen, Zuchtfischen, Milch und Eiern und 7:1 bei Rindern. 7) weltagrarbericht: Fleisch und Futtermittel; Stand vom 30.11.2016
Es gibt durchaus Alternativen, wie beispielsweise kleine Systeme, mit unabhängigen Produzenten und Vorarbeitern auf regionaler Ebene. Diese würden Kleinbauern unterstützen, die ihr Fleisch und ihre tierischen Produkte unter humanen Methoden herstellen. Seit 2013 setzen sich deshalb viele Umwelt- und Naturschutzorganisationen für eine bessere Etikettierung von Fleisch und Tierprodukten aus Massentierhaltung ein. Das Ziel: die weitreichende Kennzeichnung dieser Produkte. 8) EnergieInintiative: Wie Massentierhaltung zur Erderwärmung beiträgt; nicht mehr verfügbar
Denn die Macht haben die Verbraucher, sich engagieren werden sie jedoch nur, wenn sie ausreichend informiert sind!
Fußnoten und Quellen:
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