Angela Merkel: Bilanz der Afrika-Reise – Geld alleine reicht nicht aus
Drei Tage ist Angela Merkel durch Afrika getourt. Ihre Reisestationen waren Mali, Niger und Äthiopien. Damit zeigte sie, Deutschland wolle sich mehr für seinen „Nachbarkontinent“ engagieren. Zu Beginn ihrer Reise eröffnete Merkel: „ Das Wohl Afrikas liegt im deutschen Interesse.“ Man könne wachsende Fluchtbewegungen nicht mehr ignorieren. 1) Wirtschaftswoche: Diese Lehren zieht Merkel aus ihrer Afrika-Reise; Artikel vom 11.10.16 Dafür gehören für sie Hilfen für mehr Sicherheit und bessere Lebensbedingungen zusammen. Die Menschen sollen erkennen, dass Frieden nicht nur die Abwesenheit von Krieg bedeutet. Für sie ist klar, Afrika darf nicht „seine besten Köpfe verlieren“. Auf ihrer Reise hat sie darüber mit den jeweiligen Staatschefs Gespräche geführt.
Mali Nach ihrer Ankunft in Bamako sicherte Merkel eine weitere Verstärkung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit, um die Lebensbedingungen sowie auch die Sicherheitslage zu verbessern. Schon seit zwei Jahren wirken deutsche Soldaten und Polizisten an der Stabilisierung des westafrikanischen Staates mit. Auch im Norden Malis soll mehr zivile Entwicklungshilfe geleistet werden, unter anderem in der Wasserversorgung der Landwirtschaft. Auch im Bildungssektor wird Deutschland möglicherweise helfen. Der malische Präsident Ibrahim Boubacar Kaite gestand, dass Mali in einer „schwierigen Zeit“ stecke und, dass das Land aber auch wisse, dass man auf Deutschlands Hilfe zählen könne. 2) Berliner Morgenpost: Angela Merkel will in Afrika gegen Fluchtursachen; Artikel vom 10.10.16 Vor allem die Bedrohung durch den islamischen Staat und Al Qaida rütteln an Malis Stabilität. Deswegen sollen deutsche Soldaten und Polizisten auch als Ausbilder und Berater tätig sein und das auch in anderen afrikanischen Ländern. Ein weiteres Ziel ist die Hilfestellung beim Grenzschutz, damit Flüchtlingsbewegungenwirksamer gelenkt und kontrolliert werden können. 3) Wirtschaftswoche: Diese Lehren zieht Merkel aus ihrer Afrika-Reise; Artikel vom 11.10.16
Niger Der Niger gilt als das ärmste Land der Welt. Außerdem ist es eines der wichtigsten Transitländer für Flüchtlinge aus den Krisenregionen Afrikas Richtung Libyen und an das Mittelmeer. Auch die Chefin der nigerischen Anti-Menschenschmuggel-Behörde, Gogé Maimouna Gazibo fordert mehr Unterstützung in der Flüchtlingskrise. Man müsse mehr Zentren schaffen, in denen die Menschen über die gefährliche Flucht durch die Sahara aufgeklärt werden. 4) Berliner Morgenpost: Angela Merkel will in Afrika gegen Fluchtursachen; Artikel vom 10.10.16 In Niamey sprach sie mit Präsident Mahamadou Issoufou. Pro Jahr sollen 15 Millionen Euro an die Internationale Migrationsorganisation gegeben werden, im Kampf gegen illegale Schlepper. Mit neuen Arbeitsplätzen wollen die Regierungsoberhäupte eine Kompensation schaffen. Den Schleppern sollen alternative – legale -Einkommensquellen geboten werden. Die Kanzlerin betont: „Und deshalb greifen Sicherheit und Entwicklung ineinander.“ 5) Tagesschau: Erschöpft und inspiriert; Afrika-Reise der Kanzlerin; nicht mehr verfügbar
Äthiopien Am Sonntag Abend verhängte Premnierminister Hailemariam Desalegn für ein halbes Jahr den Ausnahmezustand. In Äthiopien herrschen Unruhen, weil das Entwicklungsmodell des ostafrikanischen Landes Freiheit und Demokratie nicht mit einschließt. Mindestens 500 Menschen sind laut Human Rights Watch seit Vovember vergangenen Jahres bei Protesten von Sicherheitskräften erschossen worden, zehntausende sitzen in Gefängnissen. Gleichzeitig wurde aber auch eine neue Bahnlinie eröffnet. Unternehmen investieren gerne in Blumenfarmen, Wasserwerke und Fabriken. Viele Menschen werden aber genau deshalb von ihrem Land vertrieben. 6) Der Tagesspiegel: Ausnahmezustand in Äthiopien; Artikel vom 11.10.16 Nach ihrer Ankunft wurde zuerst ein Gebäude eingeweiht das Deutschland mit 30 Millionen Euro finanziert hat. Mit diesem bekommt die „Afrikanische Friedens- und Sicherheitsarchitektur – im wörtliche wie im übertragenen Sinne – mehr Raum.“ Im Gespräch gestand der Ministerpräsident selbst die „großen Probleme“. Gleichzeitig verteidigt er aber das Vorgehen des Staates, durch das bereits hunderte von Menschen ums Leben kamen. Die Regierung könne extremistische Gewalt nicht hinnehmen. Er versprach aber Reformen wie etwa die Einführung des Wahlrecht. Angela Merkel appellierte an ihn, eine Regierung müsse die Probleme ihrer Bürger laut aussprechen lassen. Zu einer sich entwickelnden Gesellschaft gehöre eine lebendige Zivilgesellschaft wie etwa durch freie Medien. Sie forderte künftig eine stärkere gemeinsame Verantwortung für innerafrikanische Konflikte. 7) taz: Merkels Afrikareise; Abschluss in Äthiopien; Artikel vom 11.10.16
Abschließend erklärt Merkel, grundlegende Veränderungen für eine sichere Ernährung, Bildung und wirtschaftliche Chancen seien ein langer weg. Der Kampf gegen die Schlepper oder zusätzliche Jobs sollen allerdings schneller in Angriff genommen werden. Vor allem jungen Menschen sollen bald bessere Perspektiven in ihrer Heimat geboten werden. 8) Wirtschaftswoche: Diese Lehren zieht Merkel aus ihrer Afrika-Reise; Artikel vom 11.10.16
Fußnoten und Quellen:
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