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Was bringt Menschen dazu, ihre Heimat zu verlassen und ein besseres Leben zu suchen? | Bild: © earthlink e.V. [alle Rechte vorbehalten] -
Afghanistan und Pakistan: Wie die Durand-Linie heute noch für Krieg verantwortlich ist
Als 1893 die sogenannte Durand-Linie in Afghanistan durch Druck der britischen Regierung gezogen wurde, trennte dies zusammengehörende Dörfer. Willkürlich wurden ethnische Gruppen auseinander gerissen und einem anderen Land zugeordnet – dem späteren Pakistan. Vor allem die Paschtunen hatten mit der Entzweiung zu kämpfen. Viele entfremdeten sich mit der Zeit, einige stehen noch in engem Kontakt mit ihren Verwandten auf der anderen Seite und fordern ihre Zugehörigkeit zu Afghanistan. Das bietet viel Konfliktpotential und führte schon zu zahlreichen Auseinandersetzungen. Doch auch heute ist das Thema noch aktuell. 1) wikipedia: Durand-Linie; Aktualisiert am 9.10.16
Dörfer auf der paschtunischer Seite möchten die Regierung in Islamabad immer noch nicht anerkennen und regieren sich unabhängig. Die pakistanische Regierung hingegen schafft es nicht, diese Gebiete unter Kontrolle zu bekommen, da die Dörfer dort gut vernetzt sind. Somit entstand durch die Grenzziehung eine Art eigenständiger Raum innerhalb Pakistans.
Deshalb sind diese Regionen geradezu ein Nährboden für Terrorismus. Die Anschläge vom 11.09.2001 lenkten die Aufmerksamkeit wieder auf diese Problematik. Nach dem Sturz der Taliban flohen viele, auch paschtunisch-stämmige, in die Grenzgebiete und fanden dort Zuflucht. Aber auch geschätzte „2000 al-Quaida-Kämpfer konnten sich dort verstecken. Durch die Verbindungen zu Familien und Stämmen auf der anderen Seite, können die Gesuchten bei Gefahr immer wieder ausweichen. Aber sie sind dadurch nicht nur schwer zu finden. Von ihren Verstecken aus können die Dschihadisten Anschläge und Überfälle in beide Richtungen planen.
Diese unüberschaubaren Grenzen halten den Krieg am Hindukusch am Leben. Viele Gewaltkonflikte in Afghanistan und Pakistan müssen folglich immer in Zusammenhang mit der Kolonialgeschichte gesehen werden. All diese Faktoren tragen zur Schwächung Pakistans, unzähligen Gewaltopfern und wachsender Instabilität in Afghanistan bei. 2) bpb: Pakistan, seine Stammesgebiete und der Afghanistan-Krieg; Artikel vom 15.5.2010 Allein 2015 waren 2,7 Millionen Menschen aus Afghanistan auf der Flucht. 3) UNO-Flüchtlingshife: Zahlen & Fakten – nicht mehr verfügbar
Fußnoten und Quellen:
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