
Regenwaldzerstörung | Bild: © T4nkyong - dreamstime.com
#Landrightsnow Landrechte = Leben
Die Veröffentlichung des Berichts „Common Ground“ von einem Bündnis aus Nichtregierungsorganisationen macht zum wiederholten Male auf die Dringlichkeit, die Landrechte der Indigenen und ländlicher Gemeinschaften anzuerkennen, aufmerksam.
Der Zugang zu Land entscheidet bei vielen Menschen dieser Erde über Leben und Tod. Denn Land bildet ihre Lebensgrundlage. Landrechte, konkret der Zugang zu Land, die Möglichkeit zur Ressourcenentnahme, zur Verwaltung, zum Ausschluss Fremder und zu Veräußerungen des Areals, sind bestimmend für das Überleben, denn die genannten Aspekte sind direkt mit dem Recht auf Nahrung verbunden. Das heißt: verwehrter Landzugang ist gleichbedeutend mit verwehrtem Zugang zu Nahrungsmitteln, welcher schlussendlich zu Hunger und dadurch auch zu Tod führt. 1)epo.de: Mangelnder Schutz führt weltweit zu Konflikten und Gewalt. Stand: 04.03.2016, 2)oxfam.de: Common Ground. Securing land rights and safeguarding the earth. Stand: 04.03.2016
Der UN-Beschluss für die Rechte von Indigenen von 2007 erkennt die Rechte von Indigenen über ihren traditionellen Grund und Boden an. Diese Gebiete machen etwa 50 Prozent der Landfläche aus, doch nur für 10 Prozent dieser wurden bisher Eigentumsrechte ausgesprochen. Speziell in Afrika ist die Quote der Landrechtsanerkennungen sehr gravierend, denn dort sind nur für drei Prozent der Nutzflächen Landtitel vergeben worden. 3)oxfam.de: Common Ground. Securing land rights and safeguarding the earth. Stand: 04.03.2016
Leider entspricht einer Anerkennung von Landrechten nicht gleichzeitig auch die Umsetzung dieser für die rechtmäßigen Eigentümer. Oftmals verfehlen es Gerichte und Regierungen, für die nötige Sicherheit zur Ausübung der vollen Rechte zu sorgen. Das kann zu Rechtsmissbrauch, Armut und Landraub durch Großkonzerne führen. Ein bekanntes Beispiel für solch einen Missstand ist die Gesetzeslage in Kenia: die dortige Gesetzgebung erkennt Landrechte von Gemeinschaften für die Nutzung ihrer Gebiete an, doch sie verfehlt es, den notwendigen Schutz zur Umsetzung dieser Rechte in ein Gesetz zu verfassen. 4)oxfam.de: Common Ground. Securing land rights and safeguarding the earth. Stand: 04.03.2016
Ungesicherte Landrechte sind nachweislich eine große Gefahr für die ökologische Stabilität, die Entwicklung und den Zusammenhalt großer Landflächen, sowie das Überleben der von dem Land abhängigen Bewohner dieser Regionen. Nicht anerkannte Landrechte führen zu einer hohen Verwundbarkeit der Menschen: Sie werden Opfer von Landraub durch beispielsweise Minen- oder Agrarunternehmen, die sich ihre Lebensgrundlage, das Land, aneignen. Dies ist schwerwiegendes Konfliktmaterial. Es führt zu Streit und Kämpfen zwischen Konzernen und traditionellen Eigentümern.
5)epo.de: Mangelnder Schutz führt weltweit zu Konflikten und Gewalt. Stand: 04.03.2016, 6)oxfam.de: Common Ground. Securing land rights and safeguarding the earth. Stand: 04.03.2016
Doch ungesicherte Landrechte führen auch zu erhöhtem Konfliktpotential zwischen den verschiedenen Bewohnern eines Landes. So wie beispielsweise im Südsudan 2013. Der Streit über die Landrechte einer bestimmten Region eskalierte und forderte dadurch mehrere Tote und Vertriebene auf beiden Seiten. 7)spiegel.de: Gewalt im Sudan: 100 Tote bei Stammeskämpfen in Darfur. Stand: 04.03.2016 Solch ein Krieg und die Unsicherheit über Landtitel sind Gründe für extremen Hunger, und führen zu Migration – beispielsweise nach Europa. Der einzige Lösungsweg ist eine Sicherung von Landrechten – die Vergabe von Landtiteln und die tatsächliche Umsetzung dieser für Indigene und ländliche Gemeinschaften. Zusätzlich gelten gesicherte Landrechte als Grundstein für eine nachhaltige Entwicklung. Die Anerkennung trägt zur Stabilisation von Staaten bei, vermindert das Risiko von profitgerichteten Investitionen und verteilt natürliche Ressourcen nachhaltiger und fairer. 8)oxfam.de: Common Ground. Securing land rights and safeguarding the earth. Stand: 04.03.2016
Fußnoten und Quellen:
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