Der Klimawandel bedingt Konflikte auf der ganzen Welt
Jüngst berichteten die Medien darüber, wie Wissenschaftler und Politiker behaupten, der Klimawandel habe Dürre und Bürgerkrieg in Syrien wesentlich mit verursacht. Viele Deutsche Forscher widersprechen dieser These. Die wachsende Zahl von Menschen, die aufgrund veränderter Umweltbedingungen ihre Heimat verlassen müssen, übersteigt bereits heute die 20 Millionen-Marke.
Klimaflüchtlinge machen die größte Gruppe der Menschen, die fliehen, aus. Klima- oder Umweltflüchtlinge sind in den nationalen und internationalen Migrationsrechten nicht anerkannt. Für das weltweit zuständige UN-Flüchtlingskommissariat ist das Thema Klimaflüchtlinge bislang ein Fremdwort: Kein einziger Hinweis findet sich zu diesem Thema auf ihrer Internetseite. Bei Anfragen verweist die Behörde lediglich auf andere Organisationen. 1) Greenpeace: Greenpeace-Studie warnt vor humanitärer Katastrophe – Stand August 2012
„Die vielfach propagierte einfache Kausalität zwischen Dürre, Migration und Konfliktausbruch in Syrien lässt sich so nicht halten“, erklärt das Deutsche Klima-Konsortium, ein Zusammenschluss zahlreicher Forschungsinstitute. In einer gemeinsamen Stellungnahme widersprach das Deutsche-Klima-Konsortium der These, dass der Klimawandel den Bürgerkrieg wesentlich mit verursacht habe. Zwar lasse sich erkennen, dass während der Dürre meist innerhalb des Landes zahlreiche Menschen geflüchtet seien, so Friedensforscherin Christiane Fröhlich, „Doch weder war die Dürre einziger Auslöser der Migration, noch waren es die angeblichen Klimamigranten, die die Proteste in Syrien initiierten.“ 2) Spiegel.de: Löste der Klimawandel den Syrienkrieg aus? – Stand 23.02.2016
Viele Konfliktforscher meinen, dass durch das Klimaargument die wahren Ursachen von Flucht und Gewalt kaschiert würden. Dadurch könnten totalitäre Regime von ihrer Schuld entlastet werden. 3) Faz.net: Auf der Flucht vor dem Klima – Stand 23.02.2016 Den Aufstand wesentlich mit verursacht hätten politische Maßnahmen der syrischen Assad-Regierung seit 2000: Die Streichung von Subventionen etwa hätte den Druck auf die arme Bevölkerung erhöht. 4) Spiegel.de: Löste der Klimawandel den Syrienkrieg aus? – Stand 23.02.2016
Colin Kelley von der University of California in Santa Barbara und seine Kollegen vetreten die Ansicht, dass der Klimawandel den Bürgerkrieg maßgeblich bedingt habe. Er und sein Team gingen von folgenden Klimadaten aus: Seit 1900 sind in Syrien die Durchschnittstemperaturen um ein bis zwei Grad Celsius gestiegen, gleichzeitig nahmen die Niederschläge um rund zehn Prozent ab. Im Winter 2006/2007 begann dann eine drei Jahre lang anhaltende Rekorddürre: Sie war die schwerste und langanhaltendste in dieser Region seit Beginn der Klimaaufzeichnungen. Die Folgen waren verheerend: Durch Dürre und Wassermangel brach die Landwirtschaft im Nordosten des Landes, dem „Brotkorb“ Syriens, komplett zusammen. „Innerhalb eines einzigen Jahres stiegen die Preise für Weizen, Reis und Futtermittel um mehr als das Doppelte“, berichten die Forscher. „Die Dürre vernichtete fast alle Viehherden.“ Bis zu 1,5 Millionen Syrier wurden durch die Dürre aus den ländlichen Gebieten vertrieben und flüchteten in die Städte, schätzen Kelley und seine Kollegen. Dort verstärkte dieser Flüchtlingsstrom die Probleme, die schon durch die zwischen 2003 und 2007 eingewanderten Flüchtlinge aus dem Irak begonnen hatten. Überfüllung, schlechte Infrastruktur, Arbeitslosigkeit, Kriminalität und Korruption wurden zu ernsthaften Problemen. 5) Wissenschaft.de: Dürre als Zündfunke für den syrischen Bürgerkrieg – Stand 23.02.2016
Sicherlich gilt: Die Annahme, der Klimawandel habe einen Einfluss auf Konflikte, lässt sich mit geringer Wahrscheinlichkeit verwerfen. Bestehende Umweltprobleme, wie starke Regenfälle oder Dürren werden durch den Klimawandel verschärft. Hunger, Flucht und Migration aus den betroffenen Gebieten sind meist die Folge.
Fußnoten und Quellen:
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