Holzhandel aus Gabun und Kongo mitverantwortlich für Klimawandel
Die Agentur für Umweltforschung (EIA) hat einen Bericht über die Zunahme der Forstkriminalität in Gabun und Kongo herausgebracht. Demnach hat die Forstkriminalität in Gabun und in der Republik Kongo zugenommen. Im Kongobecken befindet sich der zweitgrößte tropische Regenwald der Welt. Der Bericht besagt, dass viele Wälder illegal abgeholzt wurden und das Holz in die USA exportiert wurde. In den USA wurde davon ausgegangen, dass es sich um fair gehandeltes Holz handelt. Das Lacey-Gesetz der Vereinigten Staaten besagt, dass es rechtswidrig ist, Produkte zu importieren, die unter Gesetzesverletzungen im Ausland hergestellt wurden. Unwissentlich unterstützt jeder Verbraucher seit über einem Jahrzehnt die illegale Abholzung des Waldes.1)The Bulletin: Oregon firm caught up in federal probe; nicht mehr verfügbar
Hauptschuldig für den Weiterverkauf der Tropenhölzer ist die einflussreiche Holzfirma Dejia, die ihren Sitz in Gabun und in der Demokratischen Republik Kongo hat. Sie kontrolliert über 1,5 Millionen Hektar Wald in beiden Ländern. Das Geschäftsmodell wurde auf Korruption aufgebaut und die Flächen für die Entwaldung mit illegalen Mitteln erworben. Jährlich werden Millionen Dollar an Steuern hinterzogen. 2)All Africa: Toxic Trade: Illicit Destruction of Africa’s Forests and Contamination of the US Market; 25.03.2019 3)Gabon Review: Explotiation forestière: La corruption en vogue au Gabon et au Congo; nicht mehr verfügbar 4)Africa Times: Report finds Chinese firms linked to illegal logging in Gabon, Congo; 26.03.2019 Die Gruppe hat viele Verbindungen zu Politikern, die illegalen Geschäfte unterstützen. Das Prinzip besteht aus Geben und Nehmen. Der Politiker Jean Ping wurde von Dejia-Mitgliedern und deren Bestechungsgeldern finanziert. Er war Präsidentschaftskandidat und sollte die illegalen Geschäfte der chinesischen Firma zu unterstützen. Sowohl Gabun als auch der Kongo müssen zusammen arbeiten und gegen korrupte Holzfirmen und ihre Geschäfte vorgehen.
Die USA sind an dem Spektakel aber auch beteiligt. Denn auch dort wurde nachgeholfen. Die Firma Evergreen Hardwood steht dabei im Fokus der Kritik, das illegale Holz in die US-Lieferkette eingebracht zu haben. Evergreen verkauft seit mehr als 10 Jahren tausende von Tonnen an Holzprodukten der Firma Dejia an andere Holzhändler in den USA. Hier müssen die US-Behörden definitiv nachlegen und sorgfältigere Kontrollen durchführen, damit die illegale Abholzung nicht weiterhin unterstützt wird. 5)Global Banking & Finance Revwie: Illicit Destruction of Africa’s Forests and Contamination of the US Market; 25.03.2019
Warum sich die ganzen ausländischen Konzerne überhaupt die Genehmigung geholt haben, in Gabun oder dem Kongo Profit aus den Tropenhölzern zu schlagen, lässt sich einfach erklären. Vor über hundert Jahren wurden die Plantagen während der Kolonialzeit von den Kolonialmächten bepflanzt. Die Ländereien wurden an Unternehmen wie beispielsweise Unilever verkauft. Der Konzern fördert bis heute den Abbau von Palmöl für seine Produkte. Die Menschen, die zu diesen Zeiten auf den Ländereien wohnten, wurden weder gefragt noch freundlich gebeten ihre Heimat zu verlassen. Sie mussten sich der Entscheidung ihrer Kolonialmacht stellen und flüchten. 6)Deutschlandfunk: Kongo: Entwicklungshilfe mit den Mitteln der Ökonomie; 01.06.2018
Durch die Abholzung wird das Kronendach des Regenwaldes zerstört. Die heftigen Regenfälle spülen die Humusschicht auf den Böden weg. Die Nährstoffe werden somit aus dem Boden ausgewaschen. Der Boden verarmt und es lässt sich nichts mehr darauf anbauen. Wüsten entstehen. Für die Anwohner stellt der Wald ihre Lebensgrundlage und ihren Wirtschaftsraum dar. Sie können sich weder mit Subsistenzwirtschaft noch mit Sammeln Lebensweisen über Wasser halten und müssen ihre Heimat verlassen. Für die Regierung sind die Bewohner nur ein weiterer Parasit, der sich auf einem wertvollen Fleck Land breit macht. 7)Pro Regenwald: Folgen der Waldzerstörung; 28.03.2019 Bis 2050 soll es mehr als 140 Millionen Menschen geben, die aufgrund von Klimaveränderungen ihre Heimat verlassen müssen. 80 Prozent der Flüchtlinge müssten nicht fliehen, wenn die Konsumländer aktiv werden würden und die Abholzung stoppen. 8)Tagesspiegel: 140 Millionen Klimaflüchtlinge bis 2050; 20.03.2018
Fußnoten und Quellen:
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