Erschreckende Zahlen: Deutschland steigert seinen Waffenexport innerhalb von 5 Jahren um 13 Prozent
Das Friedensforschungsinstitut Sipri untersucht jeweils in einem Zeitraum von fünf Jahren, wie viele Waffen in welche Länder exportiert und importiert wurden. Jetzt kamen die neuen Studienergebnisse zu den Jahren 2014 bis 2018 heraus. Das Ergebnis ist entsetzlich! Die Verkaufszahlen der Waffen haben weltweit um 7,8 Prozent zugenommen. Seit 2003 stiegen die Zahlen immer weiter an. Die Waffen werden meist in blutigen Kriegen eingesetzt.
Der größte Exporteur von gefährlichen Waffen ist mit 36 Prozent die USA, es folgt Russland und Frankreich. Auf Platz vier ist Deutschland mit 6,4 Prozent. China bildett das Schlusslicht der fünf größten Exportländer. Insgesamt beliefern die fünf Staaten zusammen 75 Prozent des Weltmarktes. Die USA standen bei der Studie im Mittelpunkt, da ihr Waffenexport um 29 Prozent angestiegen ist. Dabei haben die USA ihre Waffen, hauptsächlich Kampfflugzeuge, in mindestens 98 Länder exportiert. 1)Tagesschau:USA bleiben größter Waffenexporteur der Welt; artikel nicht mehr verfügbar Deutschlands Exportprodukt Nummer eins waren U-Boote. Der Export stieg im Vergleich zu dem zuletzt untersuchten Zeitraum um 13 Prozent an. Die Hauptabnehmerländer von Deutschland sind Südkorea an der Spitze, gefolgt von Griechenland und Israel. Dabei bringt der Verkauf von Waffen jährlich um die fünf Milliarden Euro ein. 2)ZDF: „Waffenexporte nicht über einen Kamm scheren“; nicht mehr verfügbar Weltweit sind die fünf größten Waffenimporteure Saudi-Arabien, Indien, Ägypten, Australien und Algerien. Zusammen gingen etwa 35 Prozent aller Waffen in diese Staaten.
Das einzige Land der fünf größten Exportländer, in dem der Export tatsächlich abgenommen hat, ist Russland. Venezuela war immer ein wichtiger Kunde für Russland. Der Verkauf an das südamerikanische Land hat jedoch stark abgenommen. Doch selbst mit einer Abnahme der Verkäufe bleibt Russland immer noch auf Platz. In Länder des Mittleren Ostens hat der Waffenimport stark zugenommen. Die USA lieferten mehr als die Hälfte ihrer Waffen in diese Region. Saudi-Arabien konnte seinen Waffenimport um 192 Prozent, hauptsächlich durch Waffen aus den USA, steigern. 3)ZDF: Sipri-Studie. Waffenhandel: USA vorn – Deutschland legt zu; nicht mehr verfügbar
Deutschland hatte erst im November letzten Jahres, als Reaktion auf die Tötung des saudischen Journalisten Jamal Khashoggi, den Rüstungsexport nach Saudi-Arabien eingestellt. Das war längst überflüssig und hätte schon Jahre zuvor passieren sollen. Der Bundesaußenminister Heiko Maas ist aber für eine Wiederaufnahme der Rüstungsexporte und argumentiert damit die Wichtigkeit von Waffen für den Fortschritt im Friedensprozess für den Jemen. 4)Zeit: USA liefern mehr Waffen; 11.03.2019
Die meisten Geflüchteten, die in Deutschland Schutz und Frieden suchen, kommen aus Ländern des Mittleren Ostens. Durch den Export von Waffen werden die Konflikte vor Ort weiter unterstützt. Damit die Fluchtursachen für die Menschen aus genau dieser Region bekämpft werden können, muss der Rüstungsexport eingestellt werden!
Fußnoten und Quellen:
Keine Kommentare