Bundesregierung verlängert Auslandseinsatz der Bundeswehr in Mali
Am 26. April 2018 wurde im Bundestag beschlossen, dass der Einsatz der deutschen Bundeswehr in Mali ein weiteres Jahr verlängert wird. Dabei sind die Soldaten Mitglied der UN-Blauhelmtruppe. Dieser Beschluss wurde von UN-Generalsekretär Antonio Guterres scharf kritisiert, da Blauhelmsoldaten immer wieder Ziele von brutalen Angriffen werden. Fakt ist, dass der Einsatz in Mali momentan der gefährlichste der Bundeswehr ist, aber wegen der Verschlechterung der Lage trotzdem weiter fortgeführt werden müsse, so die Mehrheit der Abgeordneten. Die Soldaten sind vor allem dort, um die innenpolitische Situation zu stabilisieren. 1) dw:Bundestag:Gefährlichster Bundeswehreinsatz in mali verlängert; Artikel vom 26.04.2018
2012 hatten islamistische Rebellen während eines Tuareg-Auftandes viele Gebiete des Landes besetzt, woraufhin Frankreich eingriff, um die Terroristen an einem Sturm auf die Hauptstadt Bamako zu hindern. Nach den Kämpfen stationierten die Vereinten Nationen 12.000 Soldaten im Norden Malis, um das Gebiet zu stabilisieren und terroristische Milizen zu bekämpfen. Der Erfolg dieser Operation ist aus heutiger Sicht ziemlich fragwürdig, da die Zahl solcher radikaler Organisationen in den letzten Jahren trotzdem angestiegen ist. Aktuell gibt es etliche bewaffnete Gruppierungen, die für den Staat kämpfen, Rebellen oder aber terroristische Vereinigungen sind. Im Norden sowie mittlerweile auch in Zentralmali kämpfen Al Qaida und der IS um die Vormachtstellung in den Gebieten. Die Regierung kann den Milizen keinen Einhalt gebieten, weil es nicht möglich ist, Gesetze und Rechte in Dörfern und Städten durchzusetzen und permanent zu gewährleisten. Problematisch hierbei ist, dass die Polizei nicht gut ausgerüstet, schlecht geschult und unterbezahlt ist und dass sich viele Einheimische wegen fehlender Perspektiven den terroristischen Vereinigungen anschließen. 2) faz:Darum kommt der Bundeswehr-Einsatz in Mali nicht voran; Artikel vom 07.03.2018
Wegen Korruption und Menschenrechtsverletzungen sowie Armut und einer komplett zusammengebrochenen Wirtschaft lässt sich momentan nicht sagen, ob beziehungsweise wie lange es dauert, bis sich das Land von dieser Krise wieder erholt hat. Die desolate Situation wird aufgrund der dauernden Waffenlieferungen, Ausbeutung der Ressourcen durch ausländische Konzerne, Landgrabbing und illegale Giftmülldepots immer gravierender und zwingt seit 2012 jährlich tausende Menschen, ihre Heimat zu verlassen und in andere Gebiete oder Nachbarländer zu fliehen. Die Waffenlieferungen kommen dabei vor allem aus Bulgarien, aber auch aus China, Russland, Frankreich, Italien und den USA. Durch die allgegenwärtige Korruption in Mali gelangen diese in den Besitz von Rebellengruppen. Auch haben viele Tuareg, die im lybischen Bürgerkrieg gekämpft haben, ihre Waffen bei ihrer Heimkehr mitgenommen und es kommt immer wieder vor, dass radikale Milizen Depots des malischen Militärs angreifen und ausrauben, um an die benötigten Kriegswerkzeuge zu kommen. Durch diese Waffen kommen sehr oft Zivilisten in Konflikten zwischen verfeindeten Gruppen zu Schaden, wodurch die allgemeine Angst der Bevölkerung und die daraus entstehende Zahl von Fliehenden ansteigt.
Fußnoten und Quellen:
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