Landdegradierung gefährdet das Leben von 3,2 Milliarden Menschen
Die fortschreitende Zerstörung der Natur gefährdet das Wohlergehen von zwei Fünftel der Weltbevölkerung, verschärft den Klimawandel und führt zu Massenflucht und erhöhtem Konfliktpotenzial. Diese Fakten sind die Ergebnisse aus dem am Montag veröffentlichten Bericht des Biodiversitätsrates der Vereinten Nationen. Nach Robert Scholes, einem der Hauptautoren des IPES-Berichts, wird die vom Menschen verursachte Verschlechterung der Erdoberfläche zu einem erneuten Massensterben der Arten führen. Für den Bericht von 100 Experten aus 45 Staaten wurden 3.000 wissenschaftliche Beiträge ausgewertet – er ist das umfangreichste Gutachten der weltweiten Ökosysteme. 1) Entwicklungspolitik Online: Landesdegradierung bedroht Wohlergehen von 3,2 Milliarden Menschen; Artikel vom 28.03.18 2) TAZ: Artenschutz für den Homo sapiens; Artikel vom 28.03.18
Der Bericht führt an, dass die schnelle Ausweitung und die rücksichtslose Bewirtschaftung von Feldern der größte Auslöser der Landdegradierung ist. Zerstörung von Boden und Land gelten als globales Problem. Die vom Menschen verursachte Erosion, Bodenübernutzung und Waldrodung beeinträchtigen den ganzen Planeten. Dies führt geradewegs zum Verlust von den für den Menschen wichtigen Ökosystemleistungen wie Ernährungssicherheit, Wasseraufbereitung und Energieversorgung. 3) Informationsdienst Wissenschaft: Neuer IPES-Bericht: Landdegradierung könnte bis 2050 50-700 Milliarden Menschen zur Migration zwingen; Artikel vom 26.03.18
Bis 2014 wurden mehr als 1,5 Milliarden Hektar natürliche Ökosysteme in Ackerfläche umgewandelt. Mittlerweile sind knapp 25 Prozent der weltweiten Landoberfläche noch nicht von den Folgen der Landdegradierung betroffen. Ohne Einsatz nachhaltiger Maßnahmen wird die Zahl bis 2050 auf 10 Prozent abnehmen. Zudem werden in drei Jahrzehnten schätzungsweise 4 Milliarden Menschen in Trockengebieten leben. Während die Weltbank bis 2050 von 140 Millionen Klimavertriebenen ausgeht, sollen nach dem IPES-Bericht zwischen 50 und 700 Millionen Menschen mit den vom Klimawandel verbundenen Problemen zur Migration gezwungen werden. Die Unfruchtbarkeit der Acker- und Weideflächen wird in den trockenen Regionen zunehmend zum Konfliktpotenzial. Extrem geringe Niederschläge machen die Gesellschaften bis zu 45 Prozent anfälliger für soziale Instabilität und Konflikte. Auch das Risiko von Seuchen steigert sich, da Menschen und Wildtiere häufiger in Kontakt treten werden. Besonders anfällig sind Entwicklungs-und Schwellenländer in Äquatornähe, in denen die Landwirtschaft einen erheblichen Anteil am Bruttoinlandsprodukt als auch an der Gesamtzahl der Beschäftigten hat. 4) TAZ: Artenschutz für den Homo sapiens; Artikel vom 28.03.18 5) Entwicklungspolitik Online: Landdegradierung bedroht Wohlergehen von 3,2 Milliarden Menschen; Artikel vom 28.03.18
Aufgrund der Globalisierung trägt auch Deutschland unmittelbar zu der Landdegradierung bei: Ein großer Teil unserer Lebensmittel wird importiert, sodass das deutsche Konsumverhalten maßgeblich zur Zerstörung der Erdoberfläche beiträgt. Der konsumintensive Lebensstil der Industrieländer und der steigende Verbrauch in Schwellen- und Entwicklungsländern führen unmittelbar zu einer Ausweitung der Landwirtschaft. Das anhaltende Bevölkerungswachstum verstärkt sowohl den Agrarsektor sowie den Abbau natürlicher Ressourcen und die Verstädterung – Faktoren, die unmittelbar zur Landdegradierung beitragen. Nach dem IPES-Bericht wirken sich die Folgen auf das Leben von mindestens 3,2 Milliarden Menschen negativ aus. Ohne eine Verringerung und Umkehrung des Problems sowie die Wiederherstellung degradierter Ökosysteme kann der Schutz dieser Menschen nicht gewährleistet werden. 6) Entwicklungspolitik Online: Landdegradierung bedroht Wohlergeben von 3,2 Milliarden Menschen; Artikel vom 28.03.18
Fußnoten und Quellen:
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