Reihe um Konfliktrohstoffe: Was steckt in unseren Handys? #Handlungsmöglichkeiten
#5: Was kann ich tun? Handlungsmöglichkeiten für Konsumenten
Der Rohstoffabbau für die Produktion von Handys birgt Menschenrechtsverletzungen, Umweltverschmutzung und Gesundheitsgefährdung. Die Gewinnung der daher sogenannten Konfliktrohstoffe Zinn, Kupfer, Lithium und Gold geschieht meist unter gefährlichen Arbeitsbedingungen. Das Grundwasser und die Luft der Abbaugebiete werden verschmutzt. Die Folge sind Vergiftungen, Erkrankungen und sogar der Tod von Arbeitern und Anwohnern. Indigenen werden Land und Lebensgrundlage geraubt. 1) Das Erste: Indonesien: Der Fluch der Schatzinsel; veröffentlicht am 26.10.2014 2) Südwind: Rohstoffe für Handys und Co.: Kupferabbau in Sambia; nicht mehr verfügbar 3) Rohstoffe für Handys und Co.: Lithiumabbau in Argentinien; nicht mehr verfügbar 4) Deutschlandfunk: Perus Goldabbau – Notstand im Regenwald; veröffentlicht am 26.05.2016 Zusätzlich gelangt oftmals der Verkaufserlös der Rohstoffe in die Hände von bewaffneten Gruppierungen. 5) Germanwatch: Im Germanwatch-Blickpunkt: Aktuelles zum Fairphone; veröffentlicht im November 2015
Doch es gibt Handlungsmöglichkeiten, durch die der Konsument die massive Ausbeutung der Rohstoffreserven und ihre Folgen beeinflussen kann. Wenn das Handy kaputt ist und eine neues gebraucht wird, sollte zuerst geprüft werden, ob es noch reparierbar ist. 6) Handyaktion NRW: Alternativen; zuletzt geprüft am 13.01.2017 Falls nicht, kann es in anderer Funktion genutzt werden, zum Beispiel als externe Festplatte oder Musikplayer beim Sport. Mit einer passenden App ist es auch als Babyphon verwendbar und mit Sim-Karte und genügend Megabyte als mobiler Hotspot. 7) Antenne Bayern: Bloß nicht wegwerfen: Diese Verwendungszwecke kann ein altes Smartphone haben; nicht mehr verfügbar Zudem gibt es professionelle Anbieter, die gebrauchte Handys in perfektem Zustand mit Garantie zum Kauf anbieten. Diese Alternative ist wesentlich günstiger und macht die Anschaffung eines neuen Handys unnötig.
Einen bedeutenden Unterschied in der Branche macht das Unternehmen Fairphone. Der niederländische Produzent versucht, so viele Teile wie möglich des Handys fair, menschenrechts- und umweltfreundlich herzustellen. Derzeit werden Zinn und Tantal und bald auch Gold und Wolfram konfliktfrei beschafft. Fairphone setzt auf Langlebigkeit und Austauschbarkeit der einzelnen Teile sowie eine transparente Kostenaufstellung für den Konsumenten. Die Recycling-Tauglichkeit wird in den Herstellungsprozess mit einbezogen. Die zweite Generation des Fairphones soll ein „High-End-Smartphone“ sein, kostet 525 Euro und ist damit mindestens 300 Euro günstiger als das iPhone 7. Das Unternehmen hat eine faire Produktion zum Ziel, doch es steht vor großen Herausforderungen: Ein Handy enthält viele einzelne Rohstoffe mit einzelnen Produktionsschritten und Lieferketten. Verbessert werden sollten laut Germanwatch unter anderem die „Transparenz der Lieferkette“ und der „Umgang mit gesundheitlichen Risiken von Chemikalien“. Insgesamt sei die Entwicklung von Fairphone positiv zu bewerten, das Unternehmen vertrete eine Vorreiterrolle. 8) Germanwatch: Im Germanwatch-Blickpunkt: Aktuelles zum Fairphone; veröffentlicht im November 2015
Mehr als 60 Stoffe sind in einem Handy verarbeitet. Durch die Rückgabe bei zertifizierten Stellen oder in großen Elektromärkten können diese Rohstoffe zu Teilen wiedergewonnen werden. Zehn Prozent funktionsfähige Telefone werden nach einer professionellen Datenlöschung weiterverkauft, 90 Prozent recycelt. Dabei werden die wertvollen Materialien abgetrennt, zurückgewonnen und können weiter verwendet werden. 9) Handyaktion NRW: Recycling; zuletzt geprüft am 13.01.2017 „Die Stoffe, die heute zurückgewonnen werden, ersparen der Umwelt ganz massive Belastungen, das heißt das Zurückgeben von alten Handys ist in jedem Fall ausgesprochen sinnvoll“, sagt Jürgen Resch, Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe e.V. 10) Telekom: Was passiert mit den alten Handys? Handyrücknahme-Prozess der Deutschen Telekom powered by Teqcycle; zuletzt geprüft am 13.01.2017
Jeder kann eine Sammelaktion starten, um die Umwelt zu schützen. Eine einfache Möglichkeit ist das Angebot der Handyaktion NRW: Auf Anfrage stellt die Initiative Sammelboxen und Informationen bereit. Darin können zum Beispiel im persönlichen Umfeld, im Verein oder im Büro ausrangierte Mobiltelefone gesammelt und eingesendet werden. In Kooperation mit der Telekom werden die Rücknahme, Weiternutzung und das Recycling organisiert; die Deutsche Umwelthilfe hat das Unternehmen dabei beraten. Der Erlös geht an soziale Initiativen. 11) Handyaktion NRW: Handys sammeln; zuletzt geprüft am 13.01.2017
Ein bewusster Konsum trägt dazu bei, die Umwelt und ihre Ressourcen zu schonen und Menschenrechte zu schützen. Wir besitzen Handlungsspielräume, die wir nutzen sollten, um Fluchtursachen zu verringern.
Fußnoten und Quellen:
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