Konflikt in Mali: Gewalt reißt nicht ab
Heute wurde bekannt, dass in Mali kürzlich fünf Soldaten der in dem westafrikanischen Land stationierten Friedenstruppen der Vereinten Nationen getötet wurden. Die fünf Männer aus dem Togo waren mit ihrem Konvoi in einen Hinterhalt westlich der Stadt Sevaré geraten. Ein weiterer Blauhelmsoldat wurde schwer verletzt. In den vergangenen zwei Wochen wurden darüber hinaus fünf UN-Soldaten aus dem Tschad im Norden Malis getötet sowie zwei Mitglieder der malischen Armee. 1) af.reuters.com: Five U.N. soldiers killed in central Mali attack – Artikel vom 30.05.2016
Diese Attacken geschehen, obwohl im vergangenen Jahr ein Friedensabkommen zwischen einigen der im Norden des Landes operierenden bewaffneten Gruppen und der malischen Regierung geschlossen wurde. Darin wird festgelegt, dass alle Parteien die Regierung in der Hauptstadt Bamako anerkennen. Dem Norden wird dafür mehr Autonomie zugesprochen.
Im Frühjahr 2012 kam es in Mali zu einem Militärputsch. Das daraus entstehende Machtvakuum nutzten sowohl Tuareg-Rebellen als auch islamistische Milizen und eroberten weite Teile Nordmalis. Den Tuareg ging es dabei vor allem um mehr Autonomie für die Region Azawad. Doch sie wurden von den Islamisten nach der Eroberung vertrieben. Als letztere sich auch in Richtung Süden ausbreiten wollten, intervenierte die französische Armee.
Daraufhin begannen zwei internationale Einsätze: Im Süden des Landes hat die EU eine Ausbildungsmission für Soldaten gestartet, daran ist auch die Bundeswehr beteiligt. Die MINUSMA-Mission zur Friedenssicherung im Norden dagegen wird von den UN getragen und ist um einiges gefährlicher. Verschiedene islamistische Gruppen, die nicht an den Friedensverhandlungen teilnahmen, versuchen, den Friedensprozess zu torpedieren. Nach einer Geiselnahme im November vergangenen Jahres hat die Regierung den Ausnahmezustand verhängt. 2) dw.com: Mali: Bundeswehreinsatz auf schwierigem Terrain – Artikel vom 05.01.2016 Dieser wurde kürzlich bis zum 15. Juli verlängert, denn die Gewalt im Land reißt nicht ab. 3) dw.com: Malis Friedensprozess stockt – Artikel vom 14.04.2016
Deshalb haben viele Flüchtlinge, die in die Nachbarländer Malis geflohen sind, Angst, zurückzukehren. 4) newsdeeply.com: In Limbo: Malian Refugees in Burkina Faso – nicht mehr verfügbar Knapp 60.000 Menschen sind nach Niger, weitere 50.000 nach Mauretanien geflohen. Etwa 33.000 sind in Burkina Faso untergekommen. 5) data.unhcr.org: Mali: Refugees, returnees and IDPs – Artikel vom 29.02.2016
Doch angesichts der vielen Flüchtlinge, die überall auf der Welt Hilfe brauchen, geht die Krise in Mali unter. Die Gelder für die Unterstützung der Menschen sind drastisch gekürzt worden. Dem UNHCR zufolge könnte die Versorgung mit Lebensmitteln gefährdet sein. Dies beträfe insbesondere Frauen, Kinder und ältere Menschen. Darüber hinaus ist es dem Flüchtlingshilfswerk besonders wichtig, der Jugend in den Flüchtlingscamps Bildung zu ermöglichen. Denn sonst, so die Befürchtungen, könnten sich die Jungen aus Frustration den Dschihadistengruppen anschließen – und ein nachhaltiger Frieden in Mali würde immer weiter in die Ferne rücken. 6) newsdeeply.com: In Limbo: Malian Refugees in Burkina Faso – nicht mehr verfügbar
Fußnoten und Quellen:
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